Anfang August wollte der Kanzler mit seiner Familie nach Griechenland reisen, in der Umgebung des Kanzlers werden auf Nachfrage der  Kleinen Zeitung Berichte bestätigt, wonach Karl Nehammer den Urlaub abgeblasen hat. Der Kampf gegen die Teuerung habe absoluten Vorrang, heißt es sinngemäß.

Das ist wahrscheinlich mehr als ein PR-Gag, weil die Umsetzung des Felbermayr-Modells, das eine Energiegutschrift für alle Haushalte vorsieht, einen enormen Abstimmungsbedarf erforderlich macht. Zum einen müssen die Energieversorger mitspielen, zum anderen auch die Länder wie die Opposition.

Vor allem steckt der Teufel im Detail. Im Herbst sollte das Modell umgesetzt werden, deshalb dürften die Verhandlungen im August in die heiße Phase treten. Der Ministerrat wie auch der Nationalrat werden wohl zu Sondersitzungen zusammentreten müssen.

Es ist nicht die erste Absage des Kanzlers. Nehammer hatte bereits seine Teilnahme an der Eröffnung der Festspiele diese und nächste Woche abgesagt. In den letzten Tagen war er unter Druck geraten, weil er letzte Woche in Israel, auf Zypern und bei den UN-Truppen im Libanon weilte.

Bekanntlich steht die Idee im Raum, dass jeder Haushalt Gratisstrom   etwa im Ausmaß von 75 bis 80 Prozent bezieht. So macht aktuell das Modell die Runde, dass eine vierköpfige Familie, die auf 80 Quadratmeter wohnt und durchschnittliche 5000 Kilowattstunden im Jahr verbraucht,  3500 Stunden gratis bekommt, den Rest müsste sie marktkonform bezahlen. Bei entsprechenden Einsparungen würde sich der bezahlende Strompreis verringern.