Kanzler und Gesundheitsminister haben sich wieder zusammengerauft. Gemeinsam wollen Türkis und Grün heute um 11.30 Uhr die nächsten Öffnungsschritte präsentieren. Um neun Uhr kommen Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger mit den Landeshauptleuten zusammen – mit dabei sind der Simulationsforscher Niki Popper, der Mediziner Ossi Wagner und die Virologin Eva Schernhammer.

Was ist geplant?

Datum. Einen Tag vor Beginn der Fußball-EM setzt Österreich den nächsten Öffnungsschritt. Am 10. Juni wird weiter gelockert. Epidemiologisch hat sich die Lage deutlich entspannt. Erstmals seit sieben Monaten leuchtet die Corona-Ampel nicht mehr rot. In der Steiermark, in Kärnten, in Österreich wurde die Ampel gestern sogar auf Gelb gestellt.

Sperrstunde. Der Jahreszeit angemessen wird die Sperrstunde von 22 auf 24 Uhr hinaufgesetzt. Niemand muss zur Halbzeit den Heimweg antreten. Österreich spielt am 17. Juni um 21 Uhr, sonst um 18 Uhr.

Gasthaus. Drinnen dürfen acht Personen am Tisch Platz nehmen, im Gastgarten sind es 16. Auch kehrt der Babyelefant zurück – die Abstände zwischen Tischen werden auf einen Meter reduziert.

Mehr Leute. Gelockert werden auch die Quadratmeterbeschränkungen im Handel, in Museum, im Freizeit- und Sportbereich – von 20 Quadratmeter auf zehn Quadratmeter. Künftig können damit doppelt so viele Leute wie heute in ein Geschäft oder ein Museum hinein.

Masken. Die Maskenpflicht wird gelockert, sowohl bei Veranstaltungen im Freien als auch in der Gastronomie. Von der Systematik hermüssen Masken nur noch dort verpflichtend getragen werden, wo die 3-G-Regel nicht gilt, etwa in Geschäften oder in öffentlichen Verkehrsmittel.

3-G-Regel. An der Regel wird nichts geändert, allerdings wurde sie - mit gestrigem Tag - auf einige Bereiche ausgedehnt: auf Zoos, Bäder, Tanzschulen, Freizeit- und Vergnügungsparks, Bäder, Paintballanlagen, Museumsbahnen, botanische Gärten.

Blasmusik. Chöre, Musikgruppen, die Blasmusik können unter Einhaltung der 3-G-Regel wieder normal proben, die Quadratmeterbeschränkungen fallen weg.

Formel-1. Noch offen ist, wie viele Leute bei den beiden Formel-1-Rennen im obersteirischen Spielberg zuschauen dürfen. Laut aktuellen Bestimmungen wären maximal 3000 Zuseher am 24. Juni erlaubt, am 4. Juli sollen es deutlich mehr sein. Dem Vernehmen nach wollen die Veranstalter mit einem Trick die Zuschauerzahlen ausweiten: Konkret sollen die Tribünen streng voneinander getrennt, die Zufahrtswege separiert und jeder Sektor für sich mit einer Obergrenze von 3000 ausgewiesen werden. Angeblich wollen die Veranstalter 13 Sektoren einrichten – à 3000 Zuseher. Wären in Summe knapp 40.000 Zuseher. Ähnliches führte bereits Rapid Wien im Herbst beim Hanappi-Stadion im Schilde.

Weitere Öffnungen. Nach weiteren 21 Tagen, also am 1. Juli, soll es weitere Öffnungsschritte geben. Regierung wie auch Experten sind besonders zuversichtlich, weil die Durchimpfung der Bevölkerung Anfang Juli bereits abgeschlossen sein könnte, zumindest jeder Impfwillige einen Erststich bekommen hat.