Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat den renommierten Physiker und Autor Werner Gruber am Freitag als neuen Forschungskoordinator für das Burgenland präsentiert.

Der 51-jährige Direktor des Planetariums der Stadt Wien wurde in der Öffentlichkeit vor allem durch die ORF-Sendung "Sciencebusters" bekannt, an der er bis 2016 mitwirkte. Gruber ist SPÖ-Mitglied und unterstützte die Bundes- und Landesparteien in den letzten Jahren immer wieder bei Wahlkämpfen. Im Vorjahr war er auch auf der SPÖ-Landesliste bei der Wiener Gemeinderatswahl vertreten.

Angesichts der jüngsten Ankündigung von Burgenlands Landeschef Doskozil, nicht mehr als stellvertretender Bundesparteivorsitzender kandidieren zu wollen, ist das Engagement von Gruber jedenfalls ein brisanter Personalcoup. 

In seiner neuen Rolle soll Gruber die Forschungsquote des Burgenlands anheben und die Forschungsaktivitäten im öffentlichen und betrieblichen Bereich steigern, erklärt Doskozil am Freitag. Zudem habe Gruber die Aufgabe, Forschungsbetriebe ins Burgenland holen, da das Bundesland keine Universitäten hat.

Gruber: "Wir haben nicht lang geredet"

Doskozil lobt Gruber als "eine Persönlichkeit, die ein prominentes Aushängeschild für das Thema Forschung darstellen wird".

Der Physiker zeigte sich über das Vertrauen für die Bestellung erfreut, räumte aber ein: "Es war nicht schwierig, wir haben nicht lang geredet." Ohne Corona-Pandemie hätte dies schon früher passieren sollen. Der Physiker will in den nächsten Wochen und Monaten "reden, reden, reden" und so herausfinden, was es braucht.

"Forschung und Entwicklung war im Burgenland bisher sehr ruhig", eine Aufgabe sei es nun, darauf lautstark aufmerksam zu machen. Seine Vorstellung davon führte er gleich live vor mit einem Tesla-Trafo vpr: "Science rocks", stellte Gruber, mit Leuchtstoffröhre in der Hand, fest.

Dienstantritt ist am Montag, Chef des Planetariums bleibe er weiterhin. In nächster Zeit werde er sehr viel im Burgenland sein und im Herbst über seine Empfehlungen berichten.

Forschung sei ein wesentlicher Faktor für den Industrie- und
Wirtschaftsstandort, erklärte Doskozil bei der Pressekonferenz am Freitag. Ziel müsse es daher sein, die Forschungsquote zu erhöhen. Angesichts der Ausgangssituation sei aber klar, dass das Burgenland nicht das Forschungsland Nummer Eins werde. Es sollen daher Schwerpunkte gesetzt werden, um den Scheinwerfer auf das Land zu richten.