Als möglicher innerparteilicher Konkurrent, manche sagen, als „Kronprinz“ von Landehauptmann Günther Platter, gilt Tirols WK-Präsident Christoph Walser. Er sprach sich im März beim Auftreten der Südafrika-Variante des Coronavirus strikt gegen strengere Maßnahmen in Tirol und forderte schon im März eine Regierungsumbildung: Dass nämlich Platter seine Zuständigkeit für den in Tirol besonders wichtigen Tourismus abgeben solle, was Platter damals ablehnte.

Walser im Ö1-Morgenjournal zur Aussage Platters, es könne nicht besser laufen: „Natürlich ist eine Umbildung immer mit Turbulenzen verbunden, aber grundsätzlich lauft das in der Tiroler Volksparteí sehr gut. Ob es auch „sehr gut“ sei, dass Platter für sich festgelegt habe, dass er in zwei Jahren erneut antreten wolle? Er, Walser, habe in den letzten Wochen und Monaten sehr viele Gespräche mit dem Landeshauptmann gehabt und für ihn sei immer klar gewesen, dass Platter der nächste Spitzenkandidat sein würde, daher überrasche es ihn nicht besonders.

Fliegender Wechsel

Er glaube, dass man mit Landeshauptmann Platter in die nächste Landtagswahl gehen würde, das sei in zwei Jahren, was dann im Laufe der nächsten Periode passieren würde, werde sich zeigen. Für die Diskussion, ob das auch ein fliegender Wechsel sein könne, sei es jetzt noch viel zu früh, aber dann sei alles möglich.

Platter habe so viel politische Erfahrung durch die letzten Jahrzehnte, dass er ganz genau wisse, was er tue. Man müsse aber dann auch einmal auf die Stimmung in der Bevölkerung hören, es könne in den nächsten zwei Jahren viel passieren, doch Platter könne das „ganz gut einschätzen“.

Neuer Wirtschaftslandesrat

Ob also doch noch nicht das letzte Wort gesprochen sei? Walser: „Doch, ich glaube schon. Also dass er antreten wird, hat er ja klar gesagt, und wie gesagt, was danach passiert, ist glaube ich noch alles offen.“ Warum er nicht ihn, Walser, als Wirtschaftslandesrat wollte? Walser: „Wir haben die letzten Woche viele Gespräche gehabt, ich habe zu ihm ein gutes Verhältnis.“ Natürlich bringe es seine Position mit, dass man nicht immer gleicher Meinung sein könne, da würde immer viel hineininterpretiert. Er glaube, dass das die beste Lösung sei, den bisherigen Landtagsvizepräsidenten Toni Mattle als neuen Wirtschaftslandesrat in die Regierung zu holen. Er könne vom ersten Tag an sehr, sehr gut arbeiten. Die Vereinbarung war, dass er selbst in der Kammer bleibe, um den Unternehmen zu helfen, aus der Krise zu kommen. Damit sei er einverstanden gewesen.

Soll Platter Tourismus abgeben?

Gemeinsam mit Platter, der ja für Tourismus zuständig sei, wollen die beiden den Tiroler Tourismus aus der Krise führen. Ob das die richtige Variante sei in dieser Situation? Es gehe darum, die ganze Wirtschaft aus der Krise zu führen und Arbeitsplätze zu schaffen. „Wir müssen an allen Hebeln und Schrauben drehen, die es gibt.“ Da sei der Tourismus sehr wichtig. Ob er bei seiner Forderung bleibe, dass Platter den Tourismus abgeben solle? „Mir ist es damals darum gegangen, dass in einer Zeit der Krise, wo der Landeshauptmann Tag und Nacht als Krisenmanager gefordert ist, aus unserer Sicht in der Wirtschaftskammer immer wieder Stimmen da waren, dass man dem Tourismus mehr Zeit geben muss. Günther Platter hat das klar geklärt, dass das Chefsache bleiben muss, und damit ist die Sache vom Tisch.“

Fehler sind passiert

Warum es so schwer falle, zu sagen, in dem Jahr der Pandemie seien Fehler passiert, es sei nicht rund gelaufen (Ischgl, Auftragsvergabe bei den PCR-Tests)? Er habe schon vor Monaten in der ZiB2 gesagt, es seien Fehler passiert, Dinge, die man besser machen habe können, das sei menschlich. Er habe sich auch bei den Menschen entschuldigt. Für ihn sei es kein Problem, zuzugeben, dass man etwas nicht richtig gemacht habe, wichtig sei, daraus zu lernen.