Im Zeichen der Corona-Pandemie und des dadurch ausgelösten Rekordstands an Arbeitslosen wird am Freitag der 1. Mai begangen. Die Ausgangsbeschränkungen sind ab diesem Tag zwar zurückgenommen. Aber alle Parteien haben heuer auf die gewohnten Aufmärsche und Veranstaltungen verzichtet. Sie haben den "Tag der Arbeit" grosso modo ins Internet verlegt.

Die SPÖ bietet anstelle der Maikundgebung am Wiener Rathausplatz eine Fernsehproduktion. Die im Karl-Marx-Hof gedrehte Mai-Show ist ab 10.30 Uhr auf dem Stadtsender W24, auf oe24.tv und Puls24 sowie im Internet zu sehen. FPÖ, NEOS und KPÖ begehen den 1. Mai heuer ebenfalls online mit Videoprojekten. Die ÖVP verzichtet auf ihre übliche "Tag der Arbeit"-Aktion, die Grünen haben sich - wie üblich schon am 30. April - nur digital zu Wort gemeldet.

Einige kapitalismus- und regierungskritische Gruppierungen wollten aber auch in Zeiten der Pandemie nicht auf 1. Mai-Demos verzichten. In Wien wurden 15 Versammlungen angemeldet. Die Polizei wird die Einhaltung der Sicherheitsregeln - Maske und Abstand - überwachen, die Verantwortung dafür tragen die Veranstalter. Die größte Ansammlung - mehr als 500 Menschen - erwartet die Polizei bei der Schlusskundgebung der "mayday"-Demonstration am Abend am Rathausplatz.