Der grüne Sozialminister Rudolf Anschober hat in einem Interview mit der "ZiB2" noch einmal betont, die Pflegeversicherung neu zu ordnen zu wollen. Das deutsche Modell komme jedenfalls nicht. "Das hat sich nicht als erfolgreich herausgestellt", sagte der frühere Umwelt- und Integrationslandesrat. "Pflege wird hauptsächlich eine öffentliche Aufgabe bleiben." Man müsse sich aber klar werden, dass dies eines der  Schwerpunktthemen der kommenden Jahre werde. Er wolle deswegen eine zweijährige Tour mit betroffenen starten, um den Bedarf von den Betroffenen konkret zu erfahren und dann eine Lösung zu erarbeiten in seinem Ministerium. Ein erster Schritt wird bereits am Mittwoch gesetzt, wenn im Ministerrat erstmals eine neue Ausbildung zum Thema Pflege beschlossen wird.

Auch die Mindestsicherung will Anschober neu regeln nach dem VfGH-Urteil. Er will das unmittelbar im Sozialministerium rechtlich prüfen, auch wie es eine Lösung mit allen neun Bundesländern geben kann. Er hält dabei sowohl eine Bundes- als auch eine Landeslösung für möglich. Eine völlige Neuordnung auf Bundesebene hält der Oberösterreicher allerdings für zu langwierig in der derzeitigen Situation, auch wenn er vor einigen Jahren noch eine andere Äußerung öffentlich geäußert habe.