In den Sozialen Medien ist eine von mehreren "Währungen" die Zahl der Interaktionen, also die Messung, wie oft die Anhänger auf Postings reagierten. In Bezug auf diese Währung hat SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ÖVP-Obmann Sebastian Kurz nun überholt, wie das Medienmagazin "Horizont" berichtet.

Rendi-Wagner lag im Juli erstmals vor Kurz, obwohl sie über nur  rund ein Achtel bis Neuntel der insgesamt rund 1,2 Millionen Fans von Kurz auf Facebook und Twitter verfügt: 511.000 Kommentare, Shares und Likes wies das Marktforschungsunternehmen BuzzValue im Juli für die SPÖ-Chefin aus, auf Platz 2 rangiert Sebastian Kurz mit 330.700, auf Platz 3 FPÖ-Chef Norbert Hofer mit 162.100 Interaktionen. Weit abgeschlagen sind Werner Kogler (Grüne) Beate Meinl-Reisinger (Neos) und Peter Pilz (Liste Jetzt).

Gemessen werden hier die Fans und die Zahl der Interaktionen auf den Plattformen Facebook, Instagram, Twitter und Youtube. Insbesondere in Facebook aber auch in Instagram haben die Parteien in den letzten Wochen intensiv investiert.

SPÖ schaltete den Turbo ein

Die Daten seit März dieses Jahres weisen Ausgaben in Höhe von 108.000 Euro für Rendi-Wagner und 86.000 Euro für Sebastian Kurz aus. Die SPÖ schaltete darüberhinaus auch als Partei den Turbo ein, nachdem man über Jahre hinweg wenig investiert und Kurz den Vortritt gelassen hatte. Seit März investierte die SPÖ zusätzlich noch 187.000 Euro in Facebook & Co., flankiert von Gewerkschaftsbund, SP-naher Plattform kontrast.at und Facebook-Werbung für EU-Kandidat Andreas Schieder. Der ÖVP assistierte insbesondere der Wirtschaftsbund mit Facebook-Werbung für EU-Kandidatin Angelika Winzig (39.500 Euro), die dann auch die meisten Vorzugsstimmen bei der EU-Wahl einfuhr.

Die FPÖ ist mit 30.000 Euro seit März gut dabei, wobei zusätzliche rund 18.000 Euro für Heinz-Christian Strache einen Hinweis darauf liefern, wieso dieser bei der EU-Wahl so viele Vorzugsstimmen geholt hat. Für Harald Vilimsky wurden stolze 117.400 Euro von der FPÖ investiert, für Norbert Hofer rund 30.000 Euro, Tendenz  - aufgrund der sich nähernden Nationalratswahl - steigend.

Alle werden nachlegen

Entscheidend ist jedenfalls nicht nur die Zahl der Fans sondern vor allem auch die Zahl der Interaktionen. "Es ist davon auszugehen, dass die Parteien in den nächsten Wochen noch deutlich mehr Budget in den Social Media Wahlkampf stecken werden, um ihre Anhänger möglichst umfangreich für den Wahltag zu mobilisieren", vermutet Markus Zimmer, Geschäftsführer von BuzzValue, im Gespräch mit dem Branchenmagazin "Horizont".