Der Großteil der Bevölkerung befürwortet das von der Regierung angestrebte Kopftuchverbot für Mädchen in Kindergarten und Schule. Wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Unique research im Auftrag von "profil" ergab, halten 55 Prozent der Österreicher diese Maßnahme für "sehr richtig", weitere 24 Prozent für "eher richtig". Nur 16 Prozent finden ein Kopftuchverbot falsch.

Die Zustimmung zum Kopftuchverbot ist damit in den vergangenen sieben Monaten noch einmal deutlich gestiegen. Im April 2018 waren nur 45 Prozent der Meinung, ein Kopftuchverbot sei "sehr richtig", weitere 23 Prozent hielten es für "eher richtig". Das Lager der Gegner war damals mit 28 Prozent noch fast doppelt so groß. Befragt wurden jeweils 500 Personen.

Sikh-Community befürchtet Turbanverbot

Das Kopftuchverbot sorgt indes nicht nur bei Muslimen für Missstimmung. Wie "profil" berichtet, herrscht auch in der österreichischen Sikh-Community Aufregung, in der von jungen Buben ein Turban, die Patka, getragen wird. "Das ist Zeichen unserer Identität. Ein Verbot wäre eine Katastrophe", sagte Gursharan Singh Mangat, Sprecher der aus Nordindien stammenden Community.

Laut dem Magazin leben bis zu 15.000 Sikhs in Österreich, ein Verbot der Kopfbedeckung für Buben ist für sie nicht vorstellbar.

Laut dem Gesetzesantrag von ÖVP und FPÖ soll die „Verhüllung des Hauptes“ in der Volksschule untersagt werden. Die Kippa jüdischer Buben, die nicht den ganzen Kopf bedeckt ist wohl keine Verhüllung, die Patka der Sikhs schon.