Er sei grundsätzlich ein ungeduldiger Mensch, erklärte Dominik Wlazny vor anwesenden Medienvertretern am Mittwochvormittag. Am liebsten sei es ihm, wenn die Dinge quasi schon gestern fertig wären, „aber so ist es halt nicht“. Das Sammeln der 1,2 Millionen Euro, die sich der Chef der Bierpartei für einen Antritt seiner Bewegung bei der bevorstehenden Nationalratswahl im Herbst gesteckt hatte, sei eine „unglaublich aufwendige G‘schicht“. Acht Wochen nach dem Aufruf des studierten Mediziners zum Spenden stehe die Partei bei der Hälfte und damit bei rund 500.000 Euro. Ob Wlazny auch mit weniger Budget antreten könnte, ließ er auch auf mehrfache Nachfrage offen, am 30. April „werden wir einen Kassensturz machen“ und dann werde man sich beraten.

Bis dahin plane man neben Veranstaltungen in den Bundesländern auch Bierpartei-Stammtische im ganzen Land. Bei diesem monatlichen Forum wolle man die Menschen debattieren und über in der Wiener Zentrale avisierte Positionen abstimmen lassen. Zudem habe man Tausende Zuschriften erhalten, nun müsse man die Menschen erst kennenlernen, die bei der Partei mitmachen wollen. Dafür, dass bei der ersten Veranstaltung der Partei in Wien so großer Andrang geherrscht hatte, dass viele draußen bleiben mussten, entschuldigte sich Wlazny. „Das nächste Mal gehen wir in die Stadthalle.“ Der Parteichef gab sich hinsichtlich seines Budgetzieles zuversichtlich. „Denn was reimt sich auf Bier? Wir.“

Respekt statt „Schnitzel und Lederhosen“

Kritik, wonach man nicht wisse, wofür die Bierpartei steht, entgegnete Wlazny, dass er zentrale Positionen bereits im Bundespräsidentschaftswahlkampf verkündet habe. Unter anderem nannte er gleichen Lohn für gleiche Arbeit, den Kampf gegen Kinder- und Altersarmut sowie Bildungsreformen als Beispiele. Leistbares Wohnen, Deutsch als Voraussetzung für den Arbeitsmarkt und ein Wertekompass seien ebenfalls essenziell. Bei Letzterem seien jedoch nicht „Schnitzel, Lederhosen und Perchtenlauf“ gemeint, sondern Toleranz und gegenseitiger Respekt. Daran gelte es, sich zu halten.