Ein erstes persönliches Treffen der EU-Staats- und Regierungschefs seit Ausbruch des Coronavirus soll am 17. und 18. Juli Fortschritte bei den Verhandlungen über den Wiederaufbau nach der Pandemie bringen. 

Die EU-Kommission sieht für die wirtschaftliche Erholung einen 750 Milliarden Euro schweren Aufbaufonds und ein auf 1,1 Billionen Euro aufgestocktes EU-Budget für die Jahre 2021 bis 2027 als notwendig an. Die Gelder für den "Next Generation EU" genannten Fonds sollen auf dem Kapitalmarkt aufgenommen werden. Davon sollen 500 Mrd. Euro als Zuschüsse an die EU-Staaten vergeben werden, der Rest als Kredite. Die Schulden sollen bis 2058 gemeinsam aus dem EU-Budget abbezahlt werden.

Ein erster EU-Videogipfel am Freitag zu den konkreten Vorschlägen der EU-Behördewar ergebnislos zu Ende gegangen, lediglich Kompromissbereitschaft wurde festgestellt. Während die schwer von der Krise getroffenen Länder Spanien und Italien den Wiederaufbauplan befürworten, stellten sich die "Sparsamen Vier" genannten Länder Österreich, Schweden, Dänemark und die Niederlande bei der Vergabe von nicht rückzahlbaren Zuschüssen quer. Deutschland kritisiert unter anderem die Kriterien für die Mittelvergabe.

Seit Mitte März finden in Brüssel keine Treffen auf Regierungsebene statt. Auch das EU-Parlament tagte seit Beginn der Coronakrise virtuell und stellte den Abgeordneten frei, sich in Brüssel einzufinden oder an den Sitzungen per Videoschaltung teilzunehmen.