Die Verteidigungsminister der 31 Nato-Staaten kommen an diesem Mittwoch zu einem zweitägigen Treffen in Brüssel zusammen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zum Treffen angereist. "Der nächste Winter ist für uns eine der größten Herausforderungen. Wir bereiten uns vor, wir brauchen Unterstützung", erklärte er vor dem Nato-Treffen in Brüssel. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte an seiner Seite die starke Unterstützung der Nato.

"Ihr Kampf ist unser Kampf. Ihre Sicherheit ist unsere Sicherheit. Die Nato wird so lange als notwendig aufseiten der Ukraine stehen", so Stoltenberg. Die Verteidigungsminister der Nato würden die militärische Unterstützung für die Ukraine koordinieren, und Gespräche zur Unterstützung der Ukraine auf dem Weg zur Nato-Mitgliedschaft führen. Selenskyj betonte die Bedeutung des Treffens: "Mit 50 Verteidigungsministern sprechen wir von unseren Prioritäten; wie wir Russland aus unserer Heimat vertreiben. Wir werden den Krieg beenden."

Ukraine-Kontaktgruppe

Selenskyj wird nach eigenen Angaben zuerst an den Beratungen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe teilnehmen. Über sie werden Waffenlieferungen an das von Russland angegriffene Land koordiniert. Die Nato ist offiziell außen vor, weil auch Nicht-Bündnisstaaten dazugehören. Danach folgt der Nato-Ukraine-Rat.

Danach will Selenskyj den belgischen Regierungschef Alexander De Croo treffen. Belgien will der Ukraine ab dem Jahr 2025 mehrere F-16-Kampfjets liefern. Das kündigte Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder im Hörfunksender Bel RTL an. Weitere Termine seien laut dem ukrainischen Präsidenten derzeit nicht geplant. Selenskyj erklärte sich aber bereit zu einem Treffen mit EU-Ratspräsident Charles Michel.

Selenskyj sprach auch die Situation in Israel an, die am Donnerstag Thema des Nato-Treffens sein wird. Dazu ist auch eine Videoschaltung mit dem israelischen Verteidigungsminister Joaw Galant geplant. "Wir sind im Krieg, wir wissen, was Terroranschläge bedeuten", so Selenskyj. Er empfehle den Anführern dieser Welt, nach Israel zu gehen und die Menschen zu unterstützen. "Einigkeit ist wichtiger als Alleinsein. Man darf den Aggressoren keine Möglichkeiten geben."