Russland hat vor den Vereinten Nationen den Vorwurf zurückgewiesen, tausende ukrainische Kinder entführt und nach Russland deportiert zu haben. „Die Russische Föderation war nicht an der Deportation ukrainischer Staatsbürger in ihr Territorium beteiligt“, sagte am Dienstag der russische Vertreter vor dem UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes in Genf. Drei Millionen Bewohner der Ukraine seien vielmehr seit Kriegsbeginn freiwillig nach Russland gekommen.
Untersuchungen noch im Gange
„Etwa drei Millionen Bewohner der Ukraine, darunter auch Kinder, wurden in der Russischen Föderation aufgenommen“, sagte der russische Vizeminister für Arbeit und Zivilschutz, Alexej Wowtschenko. „Der Großteil der Kinder ist mit seinen Familien oder Betreuern gekommen. Sie wurden in Notunterkünften oder bei Verwandten untergebracht.“ Es seien derzeit noch Untersuchungen zur Situation von „mehr als 5000 Kindern“ im Gange.
Die Regierung in Kiew, die internationale Justiz und Menschenrechtsorganisationen werfen Russland vor, bei seinem im Februar 2022 gestarteten Angriffskrieg immer wieder ukrainische Kinder zu entführen und nach Russland zu bringen. Die ukrainischen Behörden schätzen, dass etwa 20.000 Kinder ins Nachbarland verschleppt wurden.
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte im März vergangenen Jahres wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen.