Die beiden Spitzenkandidaten der Regierungsparteien, Othmar Karas (ÖVP) und Harald Vilimsky (FPÖ), trafen heute zu ihrem ersten TV-Duell aufeinander. Bereits zu Beginn des Gespräches, das heute um 20 Uhr auf Puls4 ausgestrahlt wird, wurde klar, dass sich die beiden Kandidaten nichts schenken.

Vilimsky übergab Karas das Regierungsübereinkommen von ÖVP und FPÖ, damit Karas klar werde, worauf sich die heimische Regierung geeinigt hat und auch dementsprechend abstimmen könne, so Vilimsky. Karas konterte, dass er Vilimsky offenbar helfen müsse, "um draufzukommen, dass es hier um die Europawahl geht". Das habe er offenbar auch heute nicht verstanden, so Karas, sein Gegenüber "geniere" sich offenbar dafür, wie er sich im EU-Parlament verhalte. Vilimsky konterte: "Im Gegenteil, Herr Karas, Sie sollten sich genieren".

Der ÖVP-Kandidat überreichte seinem Gegenüber sein Buch über europäische Demokratie, damit er stärker an den Wert dieses Begriffes für Europa glaube.

Identitäre: "Die sollen machen, was sie wollen"

Angesprochen auf die Verbindungen der FPÖ zu den Identitären erklärte Vilimsky, dass es sich hier um eine "aktionistische Gruppe" handle, die nichts mit der Partei zu tun habe. "Die sollen machen, was sie wollen." Die FPÖ wolle hier "eine klare Trennlinie" ziehen. Man sitze hier nicht in einem Boot, die FPÖ werde das auch klar kommunizieren. Karas schenkte diesen Worten wenig Glauben. Es gebe eine klare "Schnittmenge mit den Rechtsextremen".

Die beiden Kandidaten fielen sich immer wieder ins Wort, warfen sich gegenseitig vor, Dinge nicht zu verstehen. Vilimsky nannte Karas einen "Willkommensklatscher", dieser bezeichnete seinen Konkurrenten wiederum als jemanden, der Europa spalten und "den Menschen Sand in die Augen streuen" wolle. Vilimsky spiele "permanent Österreich gegen Europa aus".