Das Ziel ist abgesteckt und wurde schon vor drei Jahren beim UN-Klimagipfel in Paris formuliert: Die Erderwärmung soll in diesem Jahrhundert auf zwei Grad Celsius (im Idealfall 1,5 Grad) beschränkt werden.

Wenn sich ab heute Vertreter aus fast allen Staaten der Welt im polnischen Kattowitz zur dritten Nachfolgekonferenz treffen, dreht sich alles um das Regelwerk, nach dem die Staaten ihre Emissionen verringern sollen.

Wirrwarr der Zahlen

Die Notwendigkeit eines solchen „Paris Rulebook“, wie es in der Gipfel-Terminologie genannt wird, liegt auf der Hand. So unzureichend die Klimazusagen der einzelnen Staaten bislang sind, so schwierig sind sie auch miteinander zu vergleichen. Während die EU konkrete CO2-Reduktionspläne bis 2030 im Vergleich zum Basisjahr 1990 vorgelegt hat, misst etwa Brasilien seine Zusagen an zukünftig angenommenen Emissionen, während wiederum China sein Wirtschaftswachstum als Grundlage heranzieht. In dieses Wirrwarr an Zielen und Plänen soll der Gipfel Ordnung bringen. Im Idealfall sollen die Vorhaben künftig auf einheitliche Weise formuliert und regelmäßig auf Fortschritte überprüft werden.

Obwohl offiziell nicht vorgesehen, hoffen viele Beobachter darauf, dass mehrere Staaten die Konferenz nutzen, ihre bisher getätigten Klimazusagen auszubauen. Auf Österreich kommt diesbezüglich eine besondere Rolle zu. Aufgrund des Ratsvorsitzes führt Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) die Verhandlungen für die gesamte EU. Umweltorganisationen wie Greenpeace und Global 2000 fordern von ihr, die europäischen 2030-Ziele von minus 40 Prozent CO2 deutlich anzuheben.

Trump (und sein Geld) fehlen

An der heutigen Gipfeleröffnung nimmt auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen teil, der vorab 18 Staats- und Regierungschefs für seine Initiative für eine konsequentere Klimapolitik gewinnen konnte.

Hemmschuh bei den Verhandlungen ist einmal mehr US-Präsident Donald Trump, der angekündigt hat, das Pariser Klimaabkommen mit dem Jahr 2020 zu verlassen. Somit wird es auch schwieriger, den grünen Klimafonds für die Entwicklungsländer mit den vereinbarten 100 Milliarden Dollar zu befüllen.