Zusätzliche Aktualität gewinnt der Besuch des südkoreanischen Premiers Lee Nak-yeaon durch die Absage des Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un durch US-Präsident Donald Trump am Donnerstag. Nach vorangegangenen Monaten der Entspannung begründete Trump seine Absage des für den 12. Juni in Singapur geplanten Treffens mit "offener Feindseligkeit" der nordkoreanischen Führung. Bereits zuvor hatte auch Pjöngjang wiederholt mit einer Absage gedroht, nachdem die US-Seite eine bedingungslose, atomare Abrüstung verlangt hatte.

Südkoreas Regierungschef Lee und Bundeskanzler Kurz zu Nordkorea

Trotz der Drohgebärden hat Nordkorea nach eigenen Angaben aber sein Atomtestgelände Punggye-ri wie angekündigt gesprengt. Am Donnerstag hatten mehrere Medien aus den USA und Südkorea von "riesigen Explosionen" berichtet. Die Schließung des in einer Bergregion liegenden Testkomplexes ist ein symbolischer Schritt, mit dem das abgeschottete Land vor der Welt seine Bereitschaft zur Denuklearisierung demonstrieren will. Unabhängige Experten waren nicht vor Ort.

In Wien stehen aber am Freitag neben dem Nordkorea-Konflikt auch bilaterale Beziehungen und Innovation bzw. Digitalisierung sowie die EU-Ratspräsidentschaft Österreichs im zweiten Halbjahr 2018 auf der Agenda von Lee und Kurz. Am 18. und 19. Oktober findet in Brüssel der EU-ASEM-Gipfel statt.