Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat am Samstag erstmals ein syrisches Flüchtlingslager nahe der türkisch-syrischen Grenze besucht. Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen traf sie zusammen mit EU-Ratspräsident Donald Tusk, EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans und dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu in dem Lager Nizip 1 mit Flüchtlingen zusammen.

Drei Militärhubschrauber begleiteten den Konvoi vom Flughafen Gaziantep zum Camp. Dort leben etwa 10.000 der rund 2,7 Millionen syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge in der Türkei.

Merkel hatte bereits am Freitag gesagt, dass bei dem Besuch die Flüchtlingssituation und die Umsetzung des EU-Türkei-Abkommens im Mittelpunkt stünden. Sie werde in einem Gespräch mit Davutoglu aber auch Probleme mit Menschenrechten und der Pressefreiheit in der Türkei ansprechen.

Merkel hatte das EU-Flüchtlingsabkommen mit der Türkei verteidigt: "Es ist absolut richtig und wichtig und hilft uns, mit unserem Nachbarn die eigene Außengrenze des Schengenraums zu schützen", sagte sie. Die EU hat im Migrationsabkommen mit der Türkei zugesagt, zunächst drei Milliarden Euro für die bessere Versorgung der Bürgerkriegsflüchtlinge in dem Land zur Verfügung zu stellen.