Dies sei bedingt durch den Rückgang allgemeiner Gesundheitsleistungen wie Impfungen oder Behandlung von Durchfall und Lungenentzündung, teilte UNICEF am Dienstag mit. Zusätzlich sterben im Jemen jährlich weitere 40.000 Kinder unter fünf Jahren. "Es gibt keinen sicheren Ort für Kinder im Jemen. Sogar spielen oder schlafen ist für sie gefährlich geworden", so UNICEF-Experte Julien Harneis.

"Beinahe zehn Millionen Kinder bzw. 80 Prozent aller Kinder im Land sind momentan dringend auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Mehr als zwei Millionen Kinder sind der Gefahr von Durchfallerkrankungen ausgesetzt, und weitere 320.000 könnten bald unter akuter Mangelernährung leiden", so das Kinderhilfswerk.

Weiters hat UNICEF voriges Jahr 1.500 Fälle von schweren Verstößen gegen die Rechte von Kindern festgestellt. Mehr als 900 jemenitische Kinder wurden der UNO-Organisation zufolge getötet und 1.300 verletzt - fast siebenmal so viele wie im Jahr 2014. Die meisten Kinder wurden in der Schule auf dem Schulweg Opfer von Gewalt. Darüber hinaus gab es 51 bestätigte Anschläge auf Schulen.

Immer mehr jemenitische Kinder werden auch im Krieg eingesetzt, sie bewachen Kontrollstellen oder transportieren Waffen. 848 Fälle rekrutierter Kinder wies UNICEF im Jahr 2015 nach.