Ein französisches Marineschiff hat im Mittelmeer vor der libyschen Küste mehr als 200 in Seenot geratene Flüchtlinge gerettet. Wie die Seepräfektur in der südfranzösischen Hafenstadt Toulon mitteilte, war das Patrouillenboot für den "Triton"-Einsatz unter Leitung der EU-Grenzschutzagentur Frontex unterwegs.

Es nahm demnach insgesamt 217 Menschen von drei Booten auf. Zwei mutmaßliche Schleuser wurden festgenommen. Flüchtlinge und Schleuser sollen nun den italienischen Behörden übergeben werden.

Schleuserbanden machen sich das durch den Bürgerkrieg in Libyen entstandene Chaos zunutze, um immer mehr Migranten auf oft kaum seetüchtigen und überladenen Schiffen in Richtung Europa zu schicken. Allein in den ersten Monaten dieses Jahres kamen dabei im Mittelmeer mehr als 1750 Flüchtlinge ums Leben - 30 Mal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die bisher größte Katastrophe ereignete sich Ende April, als beim Untergang eines völlig überladenen Schiffes vor der Küste Libyens möglicherweise mehr als 800 Menschen starben.