Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) foltert und tötet nach UNO-Angaben gezielt Kinder im Irak. Dabei würden Angehörige religiöser Minderheiten geköpft, gekreuzigt oder lebendig begraben, wie aus einer Stellungnahme des UNO-Komitees für Kinderrechte in Genf hervorging. Zudem gebe es etliche Fälle von Massenhinrichtungen von Buben, hieß es.

Darüber hinaus werden Kinder den Angaben zufolge auch als Selbstmordattentäter und als lebende Schutzschilde missbraucht. Der UNO-Ausschuss forderte die Regierung in Bagdad auf, mehr zum Schutz der Kinder und ihrer Familien zu unternehmen. Unter anderem müsse sie Zivilisten die Flucht aus gefährlichen Regionen ermöglichen. Die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) kontrolliert im Norden und Westen des Irak weite Teile des Landes.

Gräueltaten gegen Kinder

Die Gräueltaten gegen Kinder im Irak deckten sich mit Beobachtungen, die SOS-Kinderdörfer seit langer Zeit in Syrien machten, sagte Louay Yassin, Sprecher der Kinderschutzorganisation weltweit. Auch in Syrien würden Kinder misshandelt und vergewaltigt.

Es gebe keine Hemmungen, acht- bis zehnjährige Buben für den Krieg auszubilden oder als Selbstmordattentäter zu missbrauchen, sagte Louay. Vor allem Nachbarstaaten der Konfliktregionen müssten sich stärker für den Schutz Minderjähriger einsetzen, forderte er.

Die Nichtregierungsorganisation SOS-Kinderdorf betreut in Syrien rund 250.000 Flüchtlinge. Nach UNO-Angaben sind innerhalb des Landes 7,6 Millionen Menschen auf der Flucht. Rund die Hälfte davon sind Kinder.