Nach der Tötung einer jordanischen Geisel durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sind in Jordanien zwei Jihadisten hingerichtet worden, darunter eine Frau.

Die inhaftierte irakische Jihadistin Sajida al-Rishawi, deren Freilassung von den IS-Terroristen gefordert worden war, wurde den Angaben zufolge gehängt. Al-Rishawi gilt als Symbolfigur des IS: Sie stammte aus einem einflussreichen Clan im Westen des Irak, ihre Brüder sollen wichtige Positionen in militanten Kreisen eingenommen haben. Die Frau soll an einem Bombenanschlag beteiligt gewesen sein, bei dem vor zehn Jahren in Amman 60 Menschen getötet wurden.

Zudem wurde ein ranghohes Al-Kaida-Mitglied hingerichtet. Der Mann war wegen Anschlagsplanungen gegen das Königreich zum Tode verurteilt worden.

Bei lebendigem Leib verbrannt

Laut der Nachrichtenagentur AFP wurde die jordanische IS-Geisel von der Terror-Miliz auf brutalste Art und Weise getötet. Der Jetpilot soll bei lebendigem Leib verbrannt worden sein. Berichten zufolge sollen auf dschihadistischen Websites Bilder aus einem Video veröffentlicht worden sein, die die Greueltat zeigen sollen. Die Echtheit der Bilder wurde aber bisher noch nicht bestätigt.

Muath al-Kasaesbeh befand sich seit Mitte Dezember in der Gewalt des IS. Er war bei einem von der Anti-IS-Koalition koordinierten Angriffsflug in Nordsyrien abgestürzt. Ein letztes Lebenszeichen veröffentlichte der IS Ende Dezember. Erst in den letzten Tagen richtete der IS zwei japanische Geiseln hin.

"Wut und Trauer"

Jordaniens König Abdullah II. hat die Ermordung von  Muath al-Kassaesbeh durch die IS-Terrormiliz verurteilt und sein Volk zum Zusammenhalt aufgerufen. "Mit Wut und Trauer haben wir die Nachricht vernommen, dass der Pilot und Held Muath al-Kassaesbeh von der Terrororganisation IS getötet wurde - von der feigen, fehlgeleiteten Verbrecherbande, die nichts mit unserer Religion zu tun hat".

Jordanien
Jordanien © KLZ

In solch schwierigen Zeiten sei es die Pflicht der Söhne und Töchter der Nation, zusammenzuhalten. Dies werde letztlich zu größerer Stärke führen, sagte er am Dienstag im Fernsehen.

USA sichert Jordanien Beistand zu

US-General Lloyd Austin hat den von der IS-Terrormiliz bei lebendigem Leib verbrannten jordanischen Piloten als "mutigen und ehrenvollen" Kämpfer im Krieg gegen die Extremisten gewürdigt. Den Angehörigen des getöteten Muath al-Kasaesbeh sprach der Chef des US-Zentralkommandos mit Sitz in Tampa (Florida) sein Beileid aus.

Austin habe dem jordanischen General Mashal al-Sabin im Kampf gegen den "barbarischen Gegner" den Beistand der USA zugesichert, bis der IS zerstört sei, hieß es in einer Mitteilung vom Dienstag. Die grausame Tat sei ein weiteres Beispiel für die Brutalität und abartige Ideologie der selbst ernannten Jihadisten.