Im Südosten des Irans haben Militante einen Großangriff auf Stützpunkte der mächtigen Revolutionsgarden (IRGC) verübt. 15 Angreifer und fünf Sicherheitskräfte seien getötet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Donnerstag unter Berufung auf den Kommandanten der IRGC-Bodenstreitkräfte, Mohammad Pakpour. Die Attacken erfolgten in der Nacht auf Donnerstag auf Militäreinrichtungen in den Städten Rask und Chahbahar der Provinz Sistan und Belutschistan.
Staatsmedien berichteten von einem „vereitelten Terrorangriff“. Das genaue Ausmaß war in der Früh noch unklar. Auf Videos des staatlichen Rundfunks waren Schusswechsel bei Straßengefechten zu sehen. Sicherheitskräfte hätten die Städte am Donnerstagmorgen jedoch wieder unter Kontrolle gebracht, berichteten iranische Medien weiter.
Bewohner dazu aufgerufen, in Häusern zu bleiben
Die militante Gruppe Jaish al-Adl reklamierte den Angriff für sich. Sie kämpft nach eigenen Angaben für Unabhängigkeit im Südosten des Irans. Bereits vor wenigen Monaten war die Stadt Rask Schauplatz von Gefechten zwischen der Gruppe und Irans Sicherheitskräften. Auf ihrem Telegram-Kanal gab Jaish al-Adl an, mindestens sechs Militäreinrichtungen angegriffen zu haben. Sie rief die Bewohner der Region auf, in ihren Häusern zu bleiben.
Unabhängig überprüfen ließen sich die Informationen aus der Provinz nicht. Jaish al-Adl, eine sunnitische Rebellengruppe, hat ihre Angriffe im vergangenen Jahr intensiviert. Die meisten Bewohner der Provinz folgen der sunnitischen Strömung des Islam, im Gegensatz zur schiitischen Staatsreligion. Die USA und der Iran haben die Gruppe als Terrororganisation eingestuft.
Mitte Jänner hatten Irans Revolutionswächter Stellungen der militanten Gruppe im Nachbarland Pakistan beschossen, wo sich ihre Rückzugsgebiete befinden sollen. Dies führte vorübergehend zu einer schweren Verstimmung zwischen Teheran und Islamabad.