Aus Regierungskreisen heißt es, dass verschärfte Maßnahmen praktisch unausweichlich sind, um der Situation noch Herr zu werden. Wie die Kleine Zeitung erfahren hat, soll am Samstagnachmittag verkündet werden, was für kommende Woche geplant ist.

Schon über die zweite Woche hinweg hat die Corona-Ampel heute für sämtliche Bezirke in Österreich die Ampelfarbe Rot empfohlen. Von Schulschließungen rät die Kommission ab - die endgültige Entscheidung obliegt der Politik. Das Kanzleramt hat sich in der Sitzung der Ampel-Kommission der Stimme enthalten.

Die Corona-Kommission empfiehlt dem Bildungsministerium, zusätzliche Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, um den Schulbetrieb auch für die Gruppe der 10-14-Jährigen weiterhin zu ermöglichen, "zumal diese Gruppe ein höheres Infektionsgeschehen aufweist als die Gruppe der unter 10-Jährigen".

Kindergärten und Volksschulen sollen ohnehin "möglichst lange" offen gehalten werden, da sich die Betreuungseinrichungen der unter 15-Jährigen "weiterhin nicht als Treiber des Infektionsgeschehens erweisen". Potenzielle Bildungsverluste, soziale Folgen von Schulschließungen und "die Frage der Betreuung der Kinder von Eltern in wichtiger Infrastruktur" müssten sorgfältig gegen Präventionsmaßnahmen abgewogen werden.

Empfohlen werden folgende Maßnahmen:

  • Einsatz von Antigen-Schnelltest zur raschen Abklärung von Verdachtsfällen, abzuwickeln vor allem auch über die Schulärzte
  • Maskenpflicht für SchülerInnen und LehrerInnen in der Sekundarstufe auch im Unterricht
  • FFP2-Masken für Lehrerinnen als Angebot, nicht als Verpflichtung zum Tragen
  • Staffelung der Schul-Öffnungszeiten, um die Öffis zu entlasten und Ansammlungen an den Türen zu verhindern
  • Nutzung alternativer Räume zum Zwecke der Ausdünnung im Unterricht
  • Sport nur noch im Freien (im Inneren nur noch "Bewegungseinheiten mit wenig Atemfrequenz und entsprechend geringer Aerosol-Entwicklung")

Die Kommission zur Schaltung der Corona-Ampel wird ab heute auch größeres Augenmerk auf die Neuinfektionen von Senioren und die Belegung der Intensivstationen legen. Die Kommission wird eine eigene Sieben-Tage-Inzidenz der Bevölkerung ab 65 Jahren analysieren. Ausschlaggebend im Empfehlungsprozess der Kommission ist auch die Ressourcenauslastung auf Intensivstationen.