Exakt 2194 Fließgewässer gibt es in Österreich, vom kleinen Bacherl bis zum gewaltigen Fluss. Ob Donau, Mur, Inn oder Drau – Fließgewässer prägen Landschaften und Lebensräume, sind mit den umgebenden Ökosystemen verbunden, stehen mit dem Grundwasser in permanentem Austausch und beeinflussen als Hochwässer das Umland. Doch auch sie leiden unter Klimawandel und Trockenheit – darauf wollen Naturschutzorganisationen anlässlich des heutigen internationalen Tages der Flüsse („World Rivers Day“) aufmerksam machen. Denn ein Faktum verschärft die Situation noch: die seit Jahren durchgeführten Begradigungen von Fließgewässern sowie die Errichtung von Dämmen und anderen Blockaden.

„Die Lobau zeigt: Wo Wasser fehlt schwindet Leben“, betont Maria Hoi-Leitner, präsidentin des Naturschutzbundes Wien. Die Renaturierung von Flüssen sei extrem wichtig, auch im Hinblick auf immer häufiger werdende Hochwasserkatastrophen. In dieselbe Kerbe schlägt auch der WWF Österreich: Er ruft zum Rückbau von unnötig gewordenen Querbauwerken in Österreichs Fließgewässern auf.

„27.000 nicht passierbare Querbauwerke zerstückeln unsere Flüsse und Bäche“, erklärt Gewässerschutz-Experte Gerhard Egger. „Schätzungen zufolge erfüllen bis zu ein Fünftel dieser Bauwerke keinerlei Funktion mehr, außer dass sie unsere Flüsse verstopfen.“ Derzeit sind mehr als 60 Prozent der heimischen Fischarten gefährdet und nur noch 14 Prozent der Flüsse ökologisch intakt. „Dam Removal ist in vielen Ländern Europas schon seit Jahren eine bewährte Praxis, um Flüsse zu renaturieren.“