Laut Schätzungen der WHO kommen jährlich weltweit immer noch rund 1,3 Millionen Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Jeden dritten Sonntag im November – heuer fällt er auf heute, den 21. November – wird auf Initiative der Vereinten Nationen daher der Welt-Gedenktag für Straßenverkehrsopfer begangen. Er soll den Menschen ins Gedächtnis gerufen werden und zu mehr Toleranz und Rücksichtnahme aufeinander anregen.

Handlungsbedarf gibt es auch in Österreich, wenn die Opferzahlen auch auf einem bisherigen Rekordtief liegen. „Jedes Menschenleben, das wir im Straßenverkehr verlieren, ist eines zu viel. Aktuelle Zahlen zeigen zudem, dass es weiterhin Handlungsbedarf gibt“, erklärt ÖAMTC-Verkehrsexperte Felix Etl. Denn die Zahl der getöteten Radfahrer ist derzeit enorm im Steigen – um zehn Prozent innerhalb von nur zehn Jahren.

Mehr tote Radfahrer in Pandemie

Im Zeitraum von 1. Jänner bis 18. November 2021 verunglückten in Österreich nach vorläufigen Zahlen des Innenministeriums 314 Menschen bei Verkehrsunfällen tödlich. Davon waren 40 Prozent Pkw-Lenker und -insassen, 27 Prozent Motorrad- oder Mopedfahrer und immerhin 14 Prozent Fahrradfahrer, die noch vor den Fußgängern (zehn Prozent) liegen. Auch im Vorjahr zeigte sich dieser tragische Trend: Der Anteil an getöteten Radfahrern war noch nie so hoch wie 2020. Die Hälfte der Radfahrer war übrigens mit einem E-Bike unterwegs.

„Aufgrund der Pandemie hat sich der Trend verstärkt, mehr Wege mit dem Rad zurückzulegen“, erklärt Etl den Grund dafür. Dagegenhalten könne man nur durch den Ausbau einer sicheren Radinfrastruktur, dem Schaffen von mehr Bewusstsein zum Tragen eines Helms und einem Training für die sichere Handhabung eines E-Bikes.

Den Rückgang der Verkehrstoten führt die Statistik Austria, die die Unfälle der letzten 60 Jahre analysierte, auf Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, Gurten- und Sturzhelmpflicht, Kindersicherung und die Senkung des Alkohollimits, aber auch Verbesserungen bei der Verkehrs- und Fahrzeugtechnik, der Notfallmedizin und Lenkerausbildung sowie das Beseitigen von Unfallhäufungsstellen und eine verstärkte Überwachung zurück. Insgesamt verunglückten seit 1961 mehr als 85.000 Menschen bei Unfällen tödlich.