Auf der Wiener Reichsbrücke war Corona vergangenen Sonntag dann doch bemerkbar. Um ein Drittel weniger Teilnehmer als sonst liefen den Vienna City Marathon. Beim traditionellen Start über die Donau war das deutlich zu sehen. Das Sicherheitskonzept hat aber offenbar gegriffen. Viele Teilnehmer waren geimpft, alle mussten einen negativen Test vorlegen.

Die aktuelle Infektionslage lässt Veranstalter im ganzen Land ins Schwitzen kommen. Unsicherheit im Hinblick auf mögliche Maßnahmen trifft auf die Angst, ähnlich zu enden wie das Wachauer Volksfest in Krems. Elf Tage wurden Bierzelt und Autodrom zelebriert, heute hat Krems die höchste Sieben-Tage-Inzidenz im Land. Rund 100 Fälle sind auf das Volksfest zurückzuführen.

Abgespecktes Donauinselfest und Schlagerkonzert

Nördlich der Reichsbrücke hat am Freitag das Donauinselfest in einer abgespeckten Variante begonnen. In normalen Jahren strömen an die drei Millionen Besucher auf die Insel, heuer sind es nur 42.000. Die Tickets wurden verlost, jeder darf nur eine Bühne besuchen und muss einen negativen PCR-Test vorweisen – Impfstatus egal. Dieses "strengste Festival", wie es die Veranstalter selbst nennen, soll dadurch ohne Sorgenfalten über die Bühne gehen.

Der Vienna City Marathon stieg vergangenen Sonntag
Der Vienna City Marathon stieg vergangenen Sonntag © GEPA

Eine Bühne steht bald wieder in der Wiener Stadthalle. Nächsten Sonntag wird dort der Schlagersänger Roland Kaiser vor rund 6.000 Menschen auftreten. Es ist das erste Konzert in der großen Halle D, nachdem sie fast ein Jahr lang als Teststraße diente. In der Stadthalle ist man für den Herbst vorsichtig optimistisch: "Es ist ganz schwierig, Prognosen abzugeben, aber jede Veranstaltung hat ein behördlich genehmigtes Präventionskonzept." Dafür seien jedoch die einzelnen Veranstalter verantwortlich.

Aufsteirern, Herbstmesse und Ironman finden statt

Fix findet das Aufsteirern in Graz statt – aber in anderer Form. Hofkonzerte am Sonntag sollen die Innenstadt beleben, der 3-G-Nachweis ist ein Muss für die Besucher.

Auch die Grazer Herbstmesse soll nach der Absage im Vorjahr wieder von 30. September bis 4. Oktober steigen. Tatsächlich läuft in der Stadthalle bereits der Aufbau, will man bewusst ein positives Zeichen setzen - allerdings tickt auch die Uhr: Angesichts steigender Zahlen wird sich erneut die Frage stellen, welches Coronakonzept für mögliche 60.000 Besucher denkbar ist. Keines, hieß es jedenfalls vor einem Jahr seitens der Behörden.

Das Stattfinden des Bauernbundballs steht in den Sternen
Das Stattfinden des Bauernbundballs steht in den Sternen © KLZ/Fuchs

Der Ironman am Wörthersee ist tatsächlich eisern. Er wird am Sonntag stattfinden. Allerdings mit Abstrichen. Zunächst wurde vom traditionellen Juli-Termin auf Mitte September verschoben. Und dann gibt es mit 1500 Teilnehmer um 50 Prozent weniger als sonst. "Wir halten uns penibel an alle Vorgaben", sagt Veranstalter Patrick Schörkmayer. "Der Zutritt zu allen offiziellen Zuschauerpunkten ist nur mit einer 3-G-Kontrolle möglich." Für Genesene und Geimpfte gibt es ein eigenes Zutrittsband. Änderungen gibt es auch für die Sportler. Sie sind viel mehr auf sich allein gestellt als sonst, zum Beispiel in den Wechselzonen oder bei den Nahrungsausgabestellen.

400 Aussteller auf der Klagenfurter Herbstmesse und 50 Schausteller auf dem (um eine Woche verlängerten) "Gaudepark" locken Zehntausende Besucher an. An den Eingängen gibt es 3-G-Kontrollen mit Ausweispflicht.

Unklar, ob Bauernbundball steigen kann

Weiter in die Zukunft geschaut, blicken die Organisatoren der Grazer Opernredoute (29. Jänner) und des steirischen Bauernbundballs (25. Februar) ins Ungewisse. Man sei am Planen, man halte am Termin fest, könne aber nicht sagen, ob nicht doch steigende Infektionszahlen dazwischenfunken. "Wir hoffen, dass sich die Situation entsprechend positiv entwickelt", so Bernd Pürcher von der Opernredoute. 2500 Besucher werden erwartet, beim Bauernbundball sind es rund 16.000. Man habe die Entscheidung, ob der größte Ball Europas stattfinden wird oder nicht, noch nicht getroffen, heißt es seitens der Verantwortlichen.