Die Maßnahmen in Tirol zur Eindämmung des Coronavirus wurden am Samstag stündlich zahlreicher: Sonntagfrüh wurde der grenzüberschreitende Zug- und Busverkehr nach Deutschland eingestellt. Wie das Land Sonntagmittag mitteilte, bleiben die Amtsgebäude bis 10. April geschlossen. Erstmals wurden indes Corona-Fälle in Osttirol verzeichnet.

Damit gibt es keinen Zugverkehr zwischen Innsbruck Hauptbahnhof und München Hauptbahnhof mehr. Die Regionalzüge enden in Mittenwald, zwischen Innsbruck und Scharnitz bleibt so die Verbindung aufrecht, hieß es in einer Aussendung. Die Züge aus Garmisch-Partenkirchen in Richtung Reutte enden in Griesen, hier gibt es somit ebenfalls keine direkte Verbindung nach Deutschland. Die Züge aus Kempten in Richtung Reutte enden in Pfronten-Steinach. Zwischen Vils und Ehrwald und Reutte und Innsbruck wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) teilte darüber hinaus mit, dass die Öffi-Angebote laufend adaptiert werden. "Aus diesem Grund darf ich alle, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeiten weiterhin auf den öffentlichen Verkehr angewiesen sind bitten, sich laufend über die Online-Dienste des Verkehrsverbund Tirols und der ÖBB zu erkundigen". Man halte zwar den öffentlichen Verkehr aufrecht, die Nutzung solle aber auf ein Minimum reduziert werden, appellierte Felipe. Der Stadtverkehr der Innsbrucker Verkehrsbetriebe wird im Laufe der kommenden Woche auf Ferienbetrieb umgestellt.

Neben den Einschränkungen im öffentlichen Verkehr wird auch die Verwaltung in Tirol eingeschränkt. Im Landhaus selbst wird verstärkt auf Heimarbeit gesetzt und ein minimierter Betrieb im Haus eingeführt. "Die telefonische Erreichbarkeit der Dienststellen bleibt gewährleistet – dringliche Anfragen werden auch weiterhin abgewickelt", versicherte Landesamtsdirektor Herbert Forster.

Im Laufe des Samstagabend sowie am Sonntag wurden unterdessen 26 weitere Corona-Fälle in Tirol bekannt. Mindestens fünf haben einen Bezug zu den isolierten Orten, außerdem gibt es erstmals vier Fälle in Osttirol. Damit gibt es derzeit in Tirol 247 positive Fälle, zwei sind bereits wieder gesund.