Damals waren es gerade einmal 30 Wetterstationen, auf die das Land zugreifen konnte, erzählt Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol. Heute sind es mehr als 400. „Seit dem Lawinenunglück von Galtür hat sich sehr, sehr viel getan“, sagt der Experte. Tirol könne inzwischen auf das „flächenmäßig dichteste Messnetz an vollautomatischen Messstationen weltweit zurückgreifen“.

Verschiedenste Institutionen arbeiten nun (bundes-)länderübergreifend zusammen und eigene Früh- und Nachmittagsbeobachter sind im Gelände im Einsatz. „Wir haben eine regelrechte Flut an Informationen“, sagt Nairz. In Echtzeit trudelt eine Vielzahl an Daten ein. Die Herausforderung sei mittlerweile, diese Informationen so zu verarbeiten, dass sie dann verständlich von den Menschen empfangen werden können.

Künstliche Intelligenz wird mit Aufnahmen gefüttert

Wie die Schneedecke wo gerade aussieht, weiß man ziemlich genau. Auch Künstliche Intelligenz wird eingesetzt, die man zuvor mit Aufnahmen von Lawinenabgängen gefüttert hat. Zusätzlich betreibt man „Crowdsourcing“: Auf snobs.live können ambitionierte Wintersportlerinnen und -sportler den Mitarbeitenden vom Lawinenwarndienst eine Rückmeldung darüber geben, wie ein Gelände beschaffen ist. Die Lawinenberichte, die der Warndienst herausgibt, sind über die Jahre immer genauer geworden.

Über Apps und soziale Medien können Warnungen und damit verknüpfte Verhaltensempfehlungen schnell versendet werden. „Wir können viel präziser vorhersagen als damals, wo eine Lawine abgeht. Aber ganz zu 100 Prozent sicher werden wir nie sein können“, sagt Nairz.