„Geh zurück, wo du herkommst!“ Das ist ein Satz, der Rumbidzai Thelma Tessa auf der Straße nachgeschrien wurde. Sie ist Expertin im Bereich Disability & Diversity Management, Sozialarbeiterin und Pflegeassistentin und lebt schon seit Jahren in Österreich. Das Land ist ihr Zuhause. Doch regelmäßig erleben sie und ihre Familie - ihre Kinder wurden in Österreich geboren - Anfeindungen.

Im Rahmen der Diskussionsreihe „Nachgefragt in der Mössingerstraße“ teilte sie im Schulzentrum HTL und BG/BRG Mössingerstraße ihre Erfahrungen rund um das Thema Rassismus. Mitdiskutiert haben Anti-Diskriminierungstrainerin Adjanie Kamucote, Diversity- und Disability-Management-Expertin Carla Küffner, Caritas-Bereichsleiter Christian Eile und Felix Fuchs, Vizepräsident der Kärntner Rechtsanwaltskammer.

Im Rahmen des Formats „Nachgefragt in der Mössingerstraße“ wurde über Rassismus diskutiert
Im Rahmen des Formats „Nachgefragt in der Mössingerstraße“ wurde über Rassismus diskutiert © BG/BRG Mössinger

Rassismus und Sprache

Eile klärte etwa darüber auf, dass Sprache Wirklichkeit schafft. Dabei müsse man auf mehreren Ebenen ansetzen: „So wie in der Politik gesprochen wird, sprechen auch die Menschen.“ Auch Küffner betonte die Wichtigkeit der inklusiven Sprache.

Fuchs lieferte Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen. Im digitalen Raum gibt es durch das Gesetzespaket „Hass im Netz“ dafür inzwischen die nötigen Werkzeuge, so Fuchs: „Man kann beim zuständigen Bezirksgericht Anzeige erstatten und dagegen vorgehen.“

Im Rahmen der Diskussion lieferte Kamucote Beispiele für Alltagsrassismus und führte vermeintliche Komplimente („Du sprichst aber gut Deutsch“) an: „Wenn man so wie ich aus Villach kommt und schon immer Deutsch gesprochen hat, ist das kein Kompliment.“

Kritische Fragen

Schülerinnen und Schüler ergriffen ebenfalls das Wort, indem sie Fragen stellten - etwa wie weit Satire gehen darf. Rechtlich gesehen sei das von Fall zu Fall verschieden, informierte Fuchs.

Organisiert wurde die Veranstaltung von den Professorinnen Alina Kleinbichler und Verena Valentin sowie von Professor Claudio Fasser-Lindenthal.