Die Österreicher sind gerne unzufrieden. Unter anderem mit der EU. Freilich gibt es in der Staatengemeinschaft stets Raum für Verbesserungen. Nur sehen diesen die Österreicher offenbar stärker als die Menschen in anderen Mitgliedstaaten: In Umfragen rangiert Österreich immer wieder ganz vorne im Feld der EU-Skeptiker.

Dabei profitieren nicht nur Urlauber und Erasmus-Studierende von der EU, sondern auch die heimische Wirtschaft: 693.000 Arbeitsplätze wären gefährdet, sollte Österreich aus der EU austreten, rechneten am Samstag etwa die Neos vor.

Auch wenn solche Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind, scheint es in der österreichischen Politik trotz aller Unmutsäußerungen in Richtung Brüssel wenig Zweifel an der EU-Mitgliedschaft per se zu geben. Selbst für FPÖ-Chef Herbert Kickl ist der Öxit nur eine „letzte Möglichkeit“. Blickt man nach Großbritannien, wo seit dem Brexit wenig rund läuft, bleibt zu hoffen, dass dieser Grundkonsens fortbesteht. Man muss deshalb ja nicht gleich zufrieden sein.