Die Drohungen von Familienministerin Juliane Bogner-Strauß stellten sich als leer heraus. Statt – wie von ihr angekündigt – das an die Länder fließende Budget für die Kinderbetreuung um 32 Millionen Euro zu kürzen, wird sogar noch geringfügig aufgestockt. Dass bei der Kinderbetreuung, deren Qualität für die Vereinbarkeit von Kind und Beruf entscheidend ist, doch nicht gespart wird, ist gut und richtig. Denn obwohl die Ministerin mit Verweis auf die Bedarfserhebungen der Gemeinden beteuert, dass die Aufregung über zu wenig Betreuungsmöglichkeiten übertrieben ist, kämpfen viele Eltern weiterhin mit heillos überlaufenen Kinderkrippen und Öffnungszeiten, die einen Vollzeitjob unmöglich machen. Dass mit dem geschnürten Budgetpaket Letztere nun ausgebaut werden sollen, ist ein wichtiger Schritt. Doch wie kam es dazu, dass sich die Regierung, die die Einsparungen überhaupt erst aufs Tapet gebracht hat, nun für ein Budget feiert, das dem alten zum Verwechseln ähnlichsieht?