Der Trend rund um kleine Hunde, die mit Leichtigkeit in den Handtaschen ihrer Besitzer Platz finden, erfreute sich bereits Anfang der 2000er an großer Beliebtheit. Damals waren es Stars wie Hotelerbin Paris Hilton, die mit ihrem Chihuahua Tinkerbell die High-Society aufmischte. Aktuell werden die extrem kleinen Hunde wieder von Prominenten in sozialen Medien zur Schau gestellt. Doch hinter dem süßen Erscheinungsbild verbirgt sich eine problematische Praxis, die ernsthafte gesundheitliche und ethische Bedenken aufwirft.

Kleine Hunde, große Stars

Jetzt sind die kleinen Vierbeiner wieder in Mode. Immer mehr Stars zeigen sich mit ihren Haustieren auf den exklusiven Partys oder Events. Dabei wird der Hund zum Modeaccessoire. Auch Demi Moore zeigt ihren Chihuahua Pilaf regelmäßig in den sozialen Medien.

Tierschutzorganisationen, wie die Tierschutz Austria, sprechen sich gegen diese Art der Haltung aus.

Von Unterzuckerung bis Atemnot

Teacup-Hunde werden speziell für ihre kleine Größe gezüchtet, die oft durch die Paarung der kleinsten und schwächsten Tiere eines Wurfs erreicht wird. Diese Zuchtpraxis kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Probleme führen. Darunter eine gestörte Blutzucker-Regulierung, Fehlentwicklungen am Kopf oder überdimensionierte Augen, die zu Entzündungen neigen. Hunde mit diesen Qualzuchtmerkmalen sind durch ein Verbot in Österreich von der Zucht ausgeschlossen. Nicht zuletzt deswegen spricht sich die Tierschutz Austria gegen den Kauf aus.

Reger Handel

Viele Händler nutzen in den vergangenen Jahren vermehrt die sozialen Medien, um Teacup-Hunde zu vermarkten. Dort präsentieren sie die Tiere in Kostümen und mit bunten Filtern. Das kommt gut an, nicht zuletzt bei den Promis, die zu den Kunden der exklusiven Zuchthäuser, wie der „Teacups Puppies & Boutique“ in Florida, zählen.

Auf seiner Website wirbt das Unternehmen mit prominenten Klientel. Dort finden sich unter anderem Bilder von Hailey Bieber, Whitney Houston oder Hilary Duff mit ihren kleinen Vierbeinern. Bieber selbst teilte bereits auf Instagram Videos mit ihrem Golden Yorkie Oscar.

Teuerer Spaß

Bei „Teacups Puppies & Boutique“ kostet ein Welpe zwischen 4.000 und 12.000 Dollar. Für einen Aufpreis von rund 1.000 Dollar kann man sich den Hund samt Begleitservice auch nach Österreich schicken lassen.

Auch bei gesundheitlichen Problemen hat der Züchter vorgesorgt. Jeder Welpe wird mit einer einjährigen Gesundheits-Garantie erworben. Sollten in diesem Zeitraum Erbkrankheiten durch einen Tierarzt festgestellt werden, kann der Kunde den Hund zurückgeben oder Geld für eine Behandlung geltend machen. Auf eine Anfrage der Kleinen Zeitung, was mit den zurückgegebenen Hunden passiere, lieferte das Unternehmen keine Antwort.

Härteres Vorgehen gegen Qualzucht

Um Welpen mit Qualzuchtmerkmalen zu meiden, empfiehlt der Tierschutz Austria, sich vor dem Kauf umfassend zu informieren und sich an einen seriösen Züchter zu wenden. Diese sind beim österreichischen Kynologenverband (ÖKV) gelistet. Ebenso wird von Züchtern aus dem Ausland abgeraten. Das gesetzliche Vorgehen gegen Qualzucht soll mit der kommenden Tierschutznovelle verschärft werden. Diese wird von Februar bis März 2024 noch begutachtet.