Einer der ersten Kinoerfolge von Hollywood-Schauspieler Brad Pitt war neben „Fight Club“ der Film „Legenden der Leidenschaft“. Und nicht nur vor der Kamera, sondern auch dahinter sollen die Emotionen bei dem damals 31-Jährigen immer wieder hochgekocht sein und die Dreharbeiten erschwert haben. Das enthüllt der damalige Regisseur Edward Zwick in seinen kürzlich erschienenen Memoiren.

Gleich nach dem ersten Drehtag rief Pitts Manger an und teilte mit, dass der Schauspieler aussteigen wolle. Das wusste der Produzent zum Glück zu verhindern. Doch damit war das Ungemach am Set eingezogen und die Wolken wurden immer düsterer. So schildert Zwick: „Es war der erste Vorgeschmack auf die tieferen Quellen der Emotionen, die in Brad brodeln. Auf den ersten Blick wirkt er gelassen, aber wenn er wütend ist, kann er unberechenbar werden, woran ich mehr als einmal erinnert wurde, als die Dreharbeiten begannen und wir uns gegenseitig auf die Probe stellten.“

Schließlich flog der Stuhl

Und wie dem „Blood Diamond“-Regisseur auffiel, wurde Pitt vor allem dann unleidlich und angespannt, wenn eine Szene von ihm verlangte, tiefe Gefühle zu zeigen - bei einem Liebesdrama nicht gerade selten. Zwick: „Je mehr ich Brad dazu drängte, sich zu offenbaren, desto mehr wehrte er sich. Also habe ich ihn weiter gedrängt, und Brad hat sich immer stärker gewehrt.“

Bis der Konflikt zwischen den beiden Männern eskalierte. Im Nachhinein sieht der Regisseur den Fehler bei sich. Er hätte nicht den Druck weiter erhöhen sollen, sondern alle in die Pause schicken. Doch stattdessen provozierte er den Schauspieler. „Ich weiß nicht, wer zuerst geschrien oder geflucht oder wer den ersten Stuhl geworfen hat. Ich vielleicht? Aber als wir aufblickten, war das Team verschwunden. Und das war nicht das letzte Mal, dass das passierte.“

Wen wundert es, dass mit diesem Film die Zusammenarbeit für alle Zeit beendet war, die beiden standen nie wieder gemeinsam an einem Set.