Moderne Technik erleichtert uns den Alltag. Fast nicht mehr wegzudenken: das Smartphone. Notizen, soziale Netzwerke, ein Kalender mitsamt Terminerinnerungen, die Suchmaschine „Google“ auf Knopfdruck parat sowie alle Kontaktdaten unserer Familie und Freunde sind in unserem Handy zu finden. Stets erreichbar gehen wir heutzutage durchs Leben, jedoch hat sich die Art und Weise der Kommunikation verändert. Während man früher noch zum Telefonbuch und dem Festnetztelefon gegriffen hat, so erspart man sich das nun und kann sogar per Sprachsteuerung eine Textnachricht diktieren und versenden.

Kontrollverlust als Grund für Telefonangst?

Besonders die junge Generation verbringt viel Zeit mit ihrem Smartphone, dabei wird der mobile Begleiter für eine Sache immer weniger verwendet: zum Telefonieren. Ursprünglich genau zu diesem Zweck erfunden, wird nun lieber getextet und getippt – die schriftliche Kommunikation wird bevorzugt. Nicht nur, dass man mithilfe der verschiedenen technischen Spielereien Nachrichten so bunt, kreativ und visuell wie möglich gestalten kann, umso größer wird bei jungen Menschen auch die Abneigung gegen das Telefonieren. Ein Faktor, wie Lukas Wagner, Psychotherapeut und Medienpädagoge erklärt, ist die Kontrolle: „Unsere Mediennutzung ist ja heute mehr Mediengestaltung als -konsum.“ Die Spontanität eines Gesprächs sei für junge Leute oftmals abschreckend. Eine Textnachricht kann vor dem Absenden noch überprüft und abgeändert werden. Beim Telefonieren geht das nicht.

Telefonangst im digitalen Zeitalter

Trotz Telefonangst kommt man in manchen Situationen nicht an einem Telefonat vorbei. Wie aber geht man am besten mit der Angst um? „Es ist in Ordnung, Angst zu haben“, sagt Wagner. „Es heißt nicht, dass wir schlechte Menschen, unfähig oder ungeschickt sind. Es bedeutet nur: Ich habe Angst vorm Telefonieren. Andere haben Angst vor Spinnen.“ Nicht nur die Akzeptanz der Angst, sondern auch, wie man mit dieser umgeht, ist von Bedeutung. Werden Ängste zu ausgeprägt oder haben Auswirkungen auf das Leben, empfiehlt der Experte, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Was sagen Sie dazu?

Was sagen Sie, liebe Userinnen und User? Welche Form der Kommunikation bevorzugen Sie? Telefonieren Sie lieber oder „texten“ Sie? Teilen Sie Ihre persönlichen Präferenzen und Erfahrungen mit uns und der Kleine-Zeitung-Community in den Kommentaren.