Leserbrief zu „Neuer Fitnessguru gesucht“, 10. 4., „Aus für „Fit mit Philipp“: Promis lösen Jelinek ab“ , 11. 4.

In Anbetracht der Wassersportaktivitäten einiger unserer hochgeschätzten öffentlichen Bediensteten und Politiker, bei denen scheinbar mehr Mobiltelefone als politische Weitsicht in den letzten Jahren baden gehen, möchte ich eine revolutionäre Idee vorschlagen: den „300-Meter-Handy-Wasser-Abstand“ für alle, die in irgendeiner Weise vom Steuerzahler finanziert werden. Dies würde nicht nur die Lebensdauer von Mobiltelefonen verlängern, sondern auch unsere politische Landschaft erheblich trockener gestalten. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die einzige Chance, unbeschadet durch eine politische Karriere zu kommen, darin besteht, sein Mobiltelefon so weit wie möglich von Gewässern – und, offen gesagt, auch von jeglicher Form von Aufzeichnungsgeräten – fernzuhalten. In einer Zeit, in der jede Chat-Nachricht potenziell das nächste politische Beben auslösen kann, ist es unerlässlich, dass wir neue Richtlinien einführen. Die Forderung ist einfach: Mit Diensthandy ein strenges Verbot, sich Gewässern zu nähern. Es mag hart klingen, aber denken Sie an die Vorteile: weniger politisches Kasperltheater, weniger Mobiltelefone auf Tauchstation und – wer weiß – vielleicht sogar politische Entscheidungen, die auf mehr basieren als auf dem letzten Gruppenchat.

Es ist an der Zeit, die Ärmel hochzukrempeln, die Handys beiseite zu legen und einen mutigen Schritt weg vom Ufer zu wagen. Denn, Hand aufs Herz, ein bisschen mehr Distanz zum Wasser könnte uns allen guttun.
Alexander Knoll, Feldkirchen

Weitere Leserbriefe zum Thema

Nation der Vernaderer?

Gerade habe ich auf der TV-Thek meine täglichen Übungen mit „Fit mit Philipp“ absolviert. Zuvor musste ich in der Kleinen Zeitung lesen, dass der ORF sich von Herrn Jelinek trennt, weil er angeblich einem ehemaligen Vizekanzler versprochen hat, ihn über ORF-Interna zu informieren.

Wir erleben heuer ein Wahljahr und ich frage mich, wozu ich wählen gehen soll, wenn es jetzt so ist, dass man die Spitze des Staates, von der man durchdachte und auf Informationen beruhende Entscheidungen erwartet, uninformiert lassen muss; ja, dass man im Gegenteil noch sanktioniert wird, wenn man Infos weitergibt. Und wie passt das geplante Verhalten der ORF-Führung mit der seit einiger Zeit generell geltenden Whistleblower-Regelung zusammen, mit der wir alle ohnehin zu einer Nation der Vernaderer geworden sind? Vielleicht bekomme ich eine Antwort.
Dr. Bernd Thalbauer, Ebenthal

Gremien entscheiden

Ich habe den Artikel von Daniel Hadler zweimal gelesen. Dabei kommen mir die vielen Anpatzungen und Vorverurteilungen, die es laufend gibt und alle Sparten betreffen – am schlimmsten von diversen politischen Parteien – wieder ins Gedächtnis. Wo gibt es nicht Interventionen, um eine angestrebte Position zu erreichen? Das war schon immer so und ist meines Erachtens nicht verwerflich. Denn wenn sie erfolgreich sind, entscheidet ja letztlich immer noch irgendein Gremium darüber.

Sollte sich herausstellen, dass die im Chat angeführte Zusage des TV-Fitnesstrainers Jelinek tatsächlich auch getätigt wurde, dann wäre für mich das Aus für diese für mich so wichtige Sendung okay. Wenn nicht, dann sollte auch für Jelinek, wie in allen Fällen zitiert, die Unschuldsvermutung gelten. Für mich war „Fit mit Philipp“ ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung meiner Vitalität.
Josef List, Feldkirchen

Tägliche Praxis

Dass Pilipp Jelinek sehr viel für die Volksgesundheit beigetragen hat, steht außer Zweifel, da er seine täglichen Sendungen sehr gut und die einzelnen Turneinheiten so gestaltete, dass die Mitturner/innen gefordert, aber nicht überfordert waren. Eine Sendung, die sich von anderen Programmen abhob, wobei dem ORF nahegelegt werden sollte, sich von den unzähligen Kriminalfilmen und sonstigem Schund zu trennen. Anscheinend gilt die Meinung von gewissen Menschen, dass sie, wenn sie sich Sportübertragungen ansehen (sei es im Fernsehen oder Live) bereits genug für ihre Gesundheit (Fitness) getan zu haben ...

Außerdem hat Jelinek nur das getan, was gewisse Günstlinge in Politik oder sonst wo tagtäglich praktizieren, um sich selbst Vorteile verschaffen und sich eventuell bereichern, aber ohne einen nennenswerten Nutzen für die Allgemeinheit zu leisten.
Erich Kölldorfer, Feldkirchen