Nach einem Monat fand der Fashion-Week-Reigen für diese Saison nun in Paris seinen Abschluss – und legte besonderen Fokus auf die Symbiose von Kunst, Mode und Design. Vor teils aufwendigen Kulissen präsentierten die französischen Labels ihre Kollektionen für die Saison Herbst/Winter 2023. Elegante Schnitte und feminine Linien mit Einflüssen aus dem 20. Jahrhundert vereinten sich auf den Laufstegen mit verführerischen Cut-outs und auffälligen Prints.

Groß, verspielt und dennoch nicht überladen wirkt die Mode für den Winter 2023, ein Balanceakt, den die Riege der französischen Luxuslabels perfektionierte.

Eine Portion Glitzerstaub

Zwar übt sich Frankreichs Modewelt grundsätzlich hinsichtlich der Farbauswahl in graziler Zurückhaltung, eine angemessene Portion Dramatik darf am Laufsteg aber dennoch nicht fehlen. Balmain setzte anstelle eines breiten Farbspektrums auf silberne Pailletten, Glitzer, Perlen und Strass, um der Kollektion Feuer zu verleihen – und zeigte, dass die richtige Portion Schimmer einem Look durchaus den letzten Schliff verleihen kann, ohne gar zu dick aufzutragen.

Große Kragenweite

Egal, ob bei Blusen, Hemden, Blazern oder Mänteln – je voluminöser und auffälliger, desto besser, ist die Devise. Übergroße Schnitte, ausladende Schleifen und spitze große Kragen fallen vor allem in den Kollektionen von Balmain, Dior und Yves Saint Laurent auf. Auch groß geschnittene Blazer, die an den Stil der 80er-Jahre angelehnt sind und mit breiten Schultern punkten, rücken wieder in den Fokus.

Ein Faible für Prints

Die Dior-Show zählte aus mehreren Gründen zu einem Highlight der Modewoche in Paris. Nicht nur ließ sich Designerin Maria Grazia Chiuri von großen Ikonen der 50er-Jahre wie Catherine Dior, Gréco und Èdith Piaf inspirieren, für die große Prêt-à-porter-Show holte sich das Luxuslabel für die Gestaltung des Settings kreative Unterstützung in der Form von Künstlerin Joana Vasconcelos, die den Laufsteg in ein in Blautöne getauchtes 3D-Kunstwerk aus tropfenförmigen Skulpturen verwandelte.

Handschuhe, lange, wallende Röcke aus bequemem Material und kurzärmelige Blusen mit raffinierten, modernen Details spielen mit dem historischen Kontext französisch-femininer Rebellion und nehmen stilistisch mit in eine vergangene Zeit – jedoch nicht ohne modernen Twist. Neben abstrakten, floralen Mustern finden sich auch Karos in der Kollektion, etwas, das auch Yves Saint Laurent in die Kollektion integrierte.