Der VKI wollte für die Aprilausgabe der Zeitschrift "Konsument" vor allem wissen, wie gut die Nährstoffzusammensetzung und Beschaffenheit von Schinkenspeck und Schinkenprodukten sind und wo die dafür verwendeten Tiere geboren, gemästet und geschlachtet wurden. Außerdem interessierte die Tester, ob die Lagertemperatur im Handel eingehalten wurde, und man ließ die Sensorik der Produkte zum Ende der Lagerzeit überprüfen. Ob die Produkte mikrobiologisch in Ordnung waren, wurde zudem im Labor untersucht. Fünf der getesteten Produkte stammten aus biologischer Landwirtschaft, elf Produkte trugen eine geschützte geografische Angabe (g.g.A.) und 16 ein AMA-Gütesiegel bzw. AMA-Biosiegel. Die Preise für die Produkte lagen zwischen 1,20 und 4,84 Euro pro 100 Gramm. Eingekauft wurde bei Billa, Billa Plus, Gurkerl, Hofer, Interspar, Karnerta, Lidl, MPreis, Metro, Penny und Transgourmet.

Insgesamt ist das Ergebnis, wie schon einleitend erwähnt, kein Appetitverderber. Nicht den Ansprüchen genügte das mit "weniger zufriedenstellend" bewertete "Leichte Karree" der Marke "Ich bin ­Österreich". Grund dafür war ein sehr ­hoher Nitratgehalt. Im Gutachten des untersuchenden Labors werden dem Hersteller dringend eine Kontrolle des Kaliumnitratzusatzes sowie eine Kontrolle des Nitratgehaltes der zugesetzten Gewürze empfohlen.

Die beiden "Bio-Lachsschinken" der Marken Hütthaler und Spar ­Natur pur sowie der "Rauchschinken ­geschnitten" von Emmerberger fielen komplett durch. Dem Lachsschinken sprachen die Gutachterinnen und Gutachter die Genusstauglichkeit ab. Zum Hüt­thaler "Bio-Lachsschinken" heißt es: "Ein derart ­beschaffenes Lebensmittel ist für den menschlichen Verzehr ungeeignet." Das Produkt von Spar Natur pur wies ­einen erhöhten Gehalt an Enterobacteria­ceae und E. coli auf. Zudem wurden Listerien nachgewiesen. Die Probe des Rauchschinkens von Emmerberger wies sichtbaren Schimmelbefall auf. Dieses Produkt ist laut Gutachten ebenfalls nicht genusstauglich.

Die meisten Mängel stellte man bei der Kennzeichnung fest. Nur sechs der 32 getesteten Produkte erfüllten die Vorgaben der Lebensmittel-Informationsverordnung uneingeschränkt. Teilweise waren etwa enthaltene Zutaten gar nicht aufgeführt. Besonders häufig kam es zu starken Abweichungen zwischen deklariertem und enthaltenem Salz- oder Fettgehalt. Bei manchen Produkten waren die Etiketten kaum lesbar bzw. war die Angabe des Mindesthaltbarkeitsdatums verwirrend.