Haben Sie gewusst, vor wie vielen Dingen man Angst haben kann? Vor der Zahl 13 etwa. Angst vor langen Wörtern gibt es auch. Sowie die Angst, von Enten beobachtet zu werden. Und Sie haben es spätestens jetzt wahrscheinlich schon geahnt: Es gibt tatsächlich auch die Angst vor Spargel. Spargarophobie wird das genannt, und offenbar ist diese Angst gar nicht so selten, wie man vielleicht vermutet: In Fachbüchern taucht sie in einer Liste häufiger Phobien auf.

Video – So einfach macht man Spargel-Tacos

Angst haben müssen Genussfreunde in unseren Breitengraden eher davor, ob es genügend Spargel aus regionalem Anbau gibt. Ist es wärmer, wächst er stärker. Ist es kälter, stoppt das Wachstum, und der Ertrag fällt niedriger aus. Erfreulicherweise hat Köchin Christina Luger trotz der Wetterkapriolen im April bereits aromatisch tollen Spargel bekommen. Im Restaurant „Lounge 81“ bei Bad Gleichenberg wird sie von den „Jungen wilden Gemüsebauern“ mit regionaler Ware beliefert.

Hauptkriterium ist für Luger die Frische: „Frisch gestochener Spargel lässt sich leicht erkennen: Die Stangen sind prall, saftig und weisen keinerlei Risse auf. Und reibt man sie aneinander, quietschen sie bekanntermaßen.“ Grüner und weißer Spargel unterscheiden sich stark im Aroma. Weißer Spargel schmeckt mild und fein. Bitternoten machen sich immer dann bemerkbar, wenn er unter zu kühlen oder schwankenden Wetterbedingungen gewachsen ist oder zu nah am Wurzelstock gestochen wurde. Mit violetten Köpfen wird der Geschmack der Stangen etwas nussiger.

Mehr Zutaten braucht es nicht!
Mehr Zutaten braucht es nicht! © Juergen Fuchs

Der Grünspargel hingegen weist ein kräftigeres Aroma auf und ist bissfester. Er schmeckt würzig und herzhaft. Zwei wesentliche Vorteile hat der grüne Spargel bei der Verarbeitung: Im Gegensatz zum Bleichspargel, der komplett geschält wird, muss beim grünen – wenn überhaupt – nur das untere Drittel bearbeitet werden. Außerdem ist er viel schneller fertig. „Noch kräftigere Aromen findet man beim violetten Spargel sowie beim Wildspargel“, erklärt Köchin Luger. Letzterer schmeckt besonders herb-nussig, wächst aber vor allem im Mittelmeerraum.

Während der weiße Spargel im Wasser bissfest gekocht werden muss, reicht es beim grünen Spargel ihn in der Pfanne kurz anzubraten
Während der weiße Spargel im Wasser bissfest gekocht werden muss, reicht es beim grünen Spargel ihn in der Pfanne kurz anzubraten © Juergen Fuchs

Auf dem Teller landet das Stangengemüse meist klassisch: Spargel mit Schinken und zerlassener Butter oder Sauce Hollandaise, als Spargelcremesuppe oder als Risotto. Christina Luger hat sich eine etwas andere Variante einfallen lassen und verrät ein unglaublich aromatisches Rezept für Spargel-Tacos.