Meine Mutter ist 84 Jahre alt und leidet an mehreren Alterserkrankungen. Sie hat erhöhten Blutdruck, Alterszucker, das Herz wird schwächer und auch das Erinnerungsvermögen lässt nach. Die Hausärztin hat mir geraten, meine Mutter gegen Grippe und Lungenentzündung (Pneumokokken) impfen zu lassen. Ist das eine gute Idee? Kann die Impfung selbst nicht eine Belastung sein? Meine Mutter geht kaum noch unter Menschen, die meiste Zeit verbringt sie mit uns in der Familie.

Erna M.

Herbert Ederer, Hausarzt
Herbert Ederer, Hausarzt © kk

Dr. Ederer antwortet: Impfungen werden zwar in der Bevölkerung kontrovers diskutiert, aber im Fall Ihrer Mutter schließe ich mich dem Rat der Hausärztin hundertprozentig an. Gerade die beiden Impfungen gegen Grippe (diese wird bei uns leider zu Unrecht für entbehrlich gehalten) und Pneumokokken sind erwiesenermaßen hilfreich bei älteren und mehrfach erkrankten Menschen. Denn diese Impfungen sind gut verträglich und keinesfalls belastend.

Ganz im Gegenteil: sie „trainieren“ das für die Abwehr von Krankheitserregern zuständige Immunsystem des Körpers. Und obendrein schützen die geimpften Großeltern auch ihre - eventuell nicht geimpften - Kinder in der Familie. Andere Impfungen wie z. B. FSME, Wundstarrkrampf oder Gelbsucht mögen bei eingeschränktem Bewegungsradius zwar entbehrlich sein, aber keinesfalls jene gegen Grippe und Pneumokokken!