Porentief reine Haut ohne Unreinheiten oder gerötete Stellen – mit Cremes, Tinkturen und Peelings wird versucht, die Haut geschmeidig und wohl gepflegt zu halten. Zahlreiche Beauty-Gadgets wie elektrische Gesichtsreinigungsbürsten und -roller versprechen zusätzlich ein besseres Hautbild. Aufgrund der Fülle an Utensilien, die auf dem Markt angeboten werden, kann eine gewisse Skepsis nicht verübelt werden. Kosmetikerin Eva Janisch weiß jedoch – nicht hinter jedem Gadget steckt automatisch ein Werbegag. "Ganz im Gegenteil, viele dieser kleinen Geräte funktionieren tatsächlich, haben aber oft einen anderen Effekt, als kommuniziert und signalisiert wird."

Besonders beliebt im Beauty-Schrank sind unter anderem sogenannte Gesichtsroller aus unterschiedlichen Materialien wie Jade und Rosenquarz. "Für welches Mineral man sich entscheidet, spielt für die Haut an sich keine Rolle, das ist persönliche Präferenz", stellt Janisch klar. Die Nutzung an sich kann jedoch tatsächlich einen positiven Effekt auf die Haut haben, weiß sie. "Durch die Bewegung wird die Durchblutung im Gesicht angeregt, dadurch sehen wir automatisch frischer aus."

Kein Effekt bei tiefen Falten

Zudem könne die Haut durch die Massage besser atmen und arbeiten. Schadstoffe, die sich in der Haut befinden, werden schneller abtransportiert, ein Entschlackungsprozess findet statt. "Die Bewegung regt auch die Bildung von Collagen in der Haut an, was in weiterer Folge eine straffende Wirkung haben kann", so Janisch. Dies gelte jedoch nicht für Personen über 60 Jahre, stellt die Kosmetikerin klar. "Gegen tiefere Falten kann das Massieren leider nichts mehr bewirken, bei Personen zwischen 20 und 30 Jahren können Fältchen durchaus verschwinden."

Wer keinen Gesichtsroller besitzt, kann auch mit den Fingern die Bewegungen imitieren. Bei starker Akne oder Unreinheiten rät die Kosmetikerin jedoch dringend von der Nutzung ab: "Dadurch breiten sich Akne und Pickel eher noch mehr aus." Für die passende Reinigung bei aknebelasteter Haut empfiehlt sie vorab ein Gespräch mit dem Hautarzt.

Nicht ratsam bei trockener Haut

Auch bei Gesichtsbürsten, die dazu verwendet werden, Ablagerungen und Make-up entfernen, sollte vor der Anwendung auf den Zustand der Haut geachtet werden, rät die Expertin. "Wie bei einem Make-up-Schwamm ist es essenziell, dass der Bürstenaufsatz nach der Anwendung anständig gereinigt wird, weil sich sonst Bakterien darin bilden und ebenfalls Hautunreinheiten verursachen können." Warmes Abwaschen nur mit Wasser ist zu wenig. Bei guter Reinigung aber könne ein Bürstenkopf sechs Monate halten, ein zusätzlich nachhaltiger Effekt. Für trockene Haut seien Gesichtsbürsten zudem nicht ratsam. "Es kann sein, dass die Haut dadurch noch mehr austrocknet, da Fettrückstände mit der Bürste entfernt werden."

Viel Geld für hochpreisige, elektronische Gadgets auszugeben, sei nicht zwingend notwendig, um den gewünschten Effekt zu erzielen, sagt Janisch. "Es gibt auch gute Produkte, die leistbar sind, viele präferieren auch die manuelle Handhabe, weil sie Wert auf das Körpergefühl legen."