Die Covid-Impfung ist eine komplizierte Sache. Studienergebnisse schwirren ebenso herum wie Falschmeldungen. Den Überblick zu behalten und eine persönliche Entscheidung zu treffen, ist bei all den unterschiedlichen Informationen gar nicht so einfach. 

Wir möchten helfen. Sie schicken uns Ihre persönliche Impffrage und wir lassen diese von Expertinnen und Experten beantworten. Diese Woche antwortet Arschang Valipour, Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie der Klinik Floridsdorf.

Bei meiner 17-jährigen Tochter wurde Sklerodermie festgestellt – aktuell symptomlos. Bei den Impfstoffen habe ich große Bedenken. Kann sich meine Tochter impfen lassen, oder sehen Sie ein Risiko?
ANTWORT: Prinzipiell gilt, dass die Therapie der Sklerodermie nicht zugunsten einer Impfung unterbrochen werden sollte. Umgekehrt ist eine Impfung gegen Covid-19 für Betroffene mit Sklerodermie besonders wichtig, da – je nach Schweregrad der Grunderkrankung – mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Covid-Verlauf zu rechnen ist. Daher empfehle ich Ihrer Tochter die Impfung. Sollte sie eine immunsuppressive Therapie erhalten, sollte Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt gehalten werden, da in diesem Fall das Impfschema angepasst werden bzw. weitere Immunisierungsmöglichkeiten besprochen werden sollten.

Die Sklerodermie, oder auch systemische Sklerose genannt, ist eine seltene, chronisch verlaufende rheumatische Autoimmunerkrankung, bei der sich Haut, Gelenke, und Blutgefäße verändern und bindegewebig vernarben. Je nach Schweregrad der Erkrankung ist der Einsatz von immunmodulierenden oder immunsuppressiven Medikamenten zur Behandlung erforderlich, sprich Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen bzw. aktiv unterdrücken, um so die Sklerodermie in Schach zu halten.