Erstmals seit der erfolgreichen Trennung in einem 27-stündigen Operationsmarathon durften die Zwillinge Anias und Jadon miteinander spielen und sie blickten aufmerksam in die Kamera ihrer Mama, der US-Amerikanerin Nicole McDonald.

„Endlich, dafür gibt es keine Worte - nur ganz viel Liebe“, schrieb McDonald auf Facebook.

Die Zwillinge vor der Operation
Die Zwillinge vor der Operation © Facebook

Bereits nach sechs Wochen konnten die Buben das Krankenhaus verlassen, sie befinden sich derzeit auf Reha. Mitte Oktober hatte ein 30-köpfiges Ärzteteam unter der Leitung des Kinderneurochirurgen James Goodrich vom New Yorker Montefiore Medical Center in Brooklyn die am Kopf zusammengewachsenen Babys voneinander getrennt. Goodrich gilt als führender Experte, für ihn war die Operation aber auch, wie er CNN gegenüber erzählt, ein besonderer Eingriff. Während der OP hatten die Ärzte herausgefunden, dass doch mehr Gehirngewebe miteinander verwoben war als gedacht. Das Team fand dennoch einen Weg, um die Operation erfolgreich weiterzuführen.

Der Grazer Kinderneurochirurg Hans Georg Eder kennt Goodrich als einen exzellenten Spezialisten, der in den akademischen Kreisen sehr bekannt ist, sein Wissen aber auch an angehende Neurochirurgen weitergibt. „Er ist ein sehr gebildeter Mensch, der sich auch mit der Geschichte der Neurochirurgie in seinem eigenen Museum auseinandersetzt.“ CNN spricht von einer „Rekordheilung“, für den Grazer Experten hängt die Genesung davon ab, wie weit die Gehirnareale miteinander verwachsen bzw. Funktionen doppelt angelegt waren. Für Anias und Jaden ist es dennoch ein Meilenstein in ihrem noch so jungen Leben.