Wer schlecht oder zu wenig schläft, dem schlägt das über kurz oder lang auf das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und nicht zuletzt auf die Gesundheit. Das gilt für den Menschen genauso wie für seine tierischen Begleiter – nur dass sie anders schlafen als der Mensch.

Sprichwörtlich hundemüde zu sein, das kommt nicht von Ungefähr: Hunde haben ein deutlich höheres Schlafbedürfnis als der Mensch, nämlich je nach Alter, Aktivität und Gesundheitszustand rund 15 bis 20 Stunden pro Tag. Sechs bis acht Stunden davon schlafen sie tief und fest, den Rest der Zeit dösen sie, um sich zu erholen.

Bekommt ein Hund nicht genügend Schlaf, können erste Anzeichen dafür Überdrehtheit oder Nervosität sein: „Viele Hundebesitzer denken dann, das Tier ist nicht genügend ausgelastet“, sagt Kynologin Renate Ploder. Dabei ist das Gegenteil der Fall – es bekommt nicht genügend Ruhe und Schlaf.

Gereiztheit oder Veränderungen des Verhaltens können weitere Folgen sein, genauso wie Auswirkungen auf die Gesundheit. Das bedeutet allerdings nicht, dass man mit Hunden keinen Tagesausflug machen kann – solange sie den Schlaf in den Tagen darauf nachholen können.

Katzen sind wahre Murmeltiere: Sie dösen rund zwei Drittel des Tages, vier Stunden davon schlafen sie. Allerdings ruhen sie nicht am Stück, Wach- und Schlafphasen wechseln sich über den Tag ab. Als dämmerungsaktive Tiere sind sie oft in den Abendstunden munter – jeder Katzenbesitzer kennt diese „narrischen fünf Minuten“.

Vor allem Katzen, die in der Wohnung gehalten werden, aber auch Hunde, können ihren Schlafrhythmus ein Stück weit an den ihrer Menschen anpassen. Heißt: Wenn im Zuhause nichts los ist, kann ich getrost ein Nickerchen machen. Wie der Mensch durchleben sie verschiedene Schlafphasen – und ja, sie können auch träumen. Das erkennt man etwa daran, wenn Pfoten oder Barthaare zucken.

Generell ist es für Haustiere wichtig, dass sie zum Schlafen ruhige Plätze zur Verfügung gestellt bekommen, an die sie sich zurückziehen können, wann immer sie wollen. Ob es nun das Holzhäuschen im Kleintiergehege ist, die Kuschelhöhle für den Stubentiger oder das Hundebettchen, man sollte sie in der Wohnung dort aufstellen, wo möglichst wenig los ist.

Ebenfalls für jedes Tier gilt: Wenn es schläft, sollte man es nicht aufwecken. „Lässt man Tiere nicht schlafen, ist das für sie Stress und der kann auf Dauer krank machen“, sagt Kurt Frühwirth, Präsident der österreichischen Tierärztekammer.

Verändert sich der Schlaf-Wach-Rhythmus des Tieres – vor allem mit zunehmendem Alter – können aber auch medizinische Ursachen dahinter stecken, wenn es nicht zur Ruhe kommt: „Fehlfunktionen der Schilddrüse oder zu hoher Blutdruck können zum Beispiel bei Katzen die Ursache dafür sein, dass die innere Uhr aus dem Gleichgewicht gerät“, sagt Frühwirth.

Hamster, Chinchillas oder Farbratten haben einen Schlaf-Wach-Rhythmus, der genau umgekehrt ist als der des Menschen: Sie sind nachtaktiv. Umso verwunderlicher, dass ausgerechnet diese Nagetiere als „Haustiere für Einsteiger“ und Familien mit Kindern gelten, denn sie sind es nicht. Die nachtaktiven Nager verschlafen die Tage und sollen dabei nicht gestört werden.

„Das ist den Tieren angeboren und kann ihnen auch nicht abtrainiert werden“, sagt Frühwirth. Ihr Gehege muss deshalb an einem ruhigen Platz in der Wohnung stehen. Dafür machen sie die Nacht durchaus geräuschvoll zum Tag. Berücksichtigt man das nicht, schläft am Ende keiner gut – weder Mensch noch Tier.