Ein aktueller Fall von Animal Hoarding hat am Wochenende für Schlagzeilen gesorgt: 62 Katzen wurden von den Behörden aus einer Wiener Wohnung gerettet. Die Tiere waren nicht nur extrem verwahrlost, sondern sind zum Teil schwer erkrankt, manche trächtig. Alle 62 Katzen befinden sich nun in der Obhut des TierQuarTier Wien. Die Tierschutzombudsstelle Wien (TOW) befasst sich schon lange mit dem Phänomen des „Tiersammelns“ und weiß: „Menschen, die Tiere horten, sind psychisch krank. Ohne eine entsprechende Behandlung werden die Betroffenen immer wieder zu Tiersammlern“, warnt Eva Persy, Leiterin der TOW. Der Begriff „Animal Hoarding“ ist die englische Bezeichnung für das Horten von lebenden Tieren. Die Betroffenen halten Tiere in einer großen Anzahl, können diese aber nicht (mehr) angemessen versorgen. „Animal Hoarder erkennen nicht, dass es den Tieren in ihrer Obhut schlecht geht“, weiß Eva Persy. „Sie selbst sehen sich mitunter sogar als Retter, weil sie kein Tier abweisen und allen „helfen“, dabei ist das Leid der Tiere unbeschreiblich groß.“

Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Ratten

Nicht nur in Wien kommt es immer wieder zu Meldungen von Animal Hoarding-Fällen. Betroffen sind meist Hunde und Katzen, aber auch Kleintiere wie Meerschweinchen oder Ratten. „Es ist jenseits der Vorstellungskraft, welche Zustände in solchen Haushalten herrschen. Manchmal sind Unrat und Exkremente so angehäuft, dass auf den ersten Blick gar nicht ersichtlich ist, um wie viele Tiere es sich überhaupt handelt.“, beschreibt Eva Persy.

Weiblich, über 40 Jahre alt, leben alleine

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„Es ist ganz wichtig, dass auch das Umfeld, also Verwandte und Bekannte der betroffenen Person, das Problem als solches erkennen und nicht als aus dem Ruder gelaufenes Hobby abtun“, verdeutlicht Eva Persy.

Wenn Sie einen Verdacht auf Animal Hoarding haben, wenden Sie sich an den Tierschutz oder den zuständigen Amtstierarzt.