Ich bin in einem Hotel in Kärnten aufgewachsen. Ich fand es als Kind wahnsinnig spannend. Das Hotel war immer nur im Sommer geöffnet, wir hatten sehr viele Stammgäste. Ich bin also praktisch mit den Kindern der Gäste groß geworden. Ich hatte viele Freundschaften, die allerdings immer nur auf drei oder vier Wochen beschränkt waren. Und dann musste man wieder ein Jahr warten bis man sich wiedergesehen hat. Deswegen bin ich auch sehr offen geworden, weil man lernt, auf fremde Menschen zuzugehen. Ich denke, dass das eine sehr gute Grundlage war für meinen späteren Beruf als Moderatorin war.

Die Mutter.
Ich war knapp elf Jahre alt als meine Mutter gestorben ist. Ich hatte zwar einen Bruder und eine Schwester, aber beide waren sehr viel älter als ich – elf und zwölf Jahre älter. Dadurch wächst man dann leider doch fast wie ein Einzelkind auf.

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Der Vater.
Mein Vater war ein Vollblut-Arzt. Er hatte nicht viel Zeit, weil er das Telefon nie abgeschaltet hat. Er war so ein Arzt, der wirklich für seine Patienten da war. Ich würde ihn als einen freiheitsliebenden Sir beschreiben. Zwei Dinge hat er mir mit auf den Weg gegeben – „Elisabeth, ich verlasse mich auf dich“ und das zweite war etwas, was ich auch an meine Tochter weitergeben habe: „Du musst immer alles probieren, um zu wissen, ob es das Richtige für dich ist.“


Elisabeth und Lizzi.
Lizzi war ich von Anfang an. Die Schreibweise kam aber als ich als 12-Jährige auf Urlaub in England war. Da habe ich dieses Z so cool gefunden. Ich war eigentlich immer Lizzi, außer wenn die Eltern streng waren, dann war ich Elisabeth.

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Song Contest 1982.
Ich habe damals, damit ich mir mein Medizinstudium finanzieren konnte, einen Studentenjob. Ich habe in Studio-Chören für Werbungen gesungen. Da wurde ich dann einmal gefragt, ob ich Lust hätte auf einer Demo-Kassette zu singen. Und das waren Lieder für den Song Contest. Drei dieser Lieder sind ausgewählt worden für die Vorausscheidung im ORF. Da bin ich also wie die Jungfrau zum Kind gekommen und wurde dann ausgewählt, um in Harrowgate zu singen. Aufgetreten sind wir als Duo Mess mit „Sonntag“. Wir haben dort dann wirklich supergut abgeschnitten und den neunten Platz belegt. In der Zeitung wurde damals sogar veröffentlicht, wann wir am Flughafen in Wien ankommen. Sie mussten dann sogar den Flughafen sperren, weil er von den Fans gestürmt wurde. Ich war damals schon ein bisschen geschockt. Kurz danach hatten wir einen Auftritt beim Donauinselfest auf der Hauptbühne. Da mussten abbrechen, weil die Leute so gedrängt haben, dass es fürs Publikum gefährlich wurde. Das war für mich schon ein entscheidender Moment. Da habe ich gesehen, dass da etwas in Bewegung gesetzt wird, was mit mir als Person jetzt nicht viel zu tun hat. Es hat mich aber mein Leben lang davor bewahrt, abzuheben.

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Das Kinderfernsehen.
Ich habe nach dem Medizinstudium gewechselt und habe Musical und Schauspiel studiert. Bei einem Musicalauftritt hat mich dann eine Redakteurin zu einer Audition für eine Fernsehsendung fürs Kinderprogramm eingeladen. Dann habe ich „ich und du“ oder Ferienexpress“ gemacht. Ich habe mit den kleinen Zuschauern irgendwie eine Zeit geteilt – ich durfte bei ihrem Großwerden dabei sein. Das sind gemeinsame Erlebnisse.

Der Wurlitzer.
Mein Gott, war diese Zeit schön. Da haben sich die Leute tausend Mal die drei gleichen Nummern gewünscht: „Nikita“, den „Zillertaler Hochzeitsmarsch“ und „Lonely“ von mir. Vielleicht, weil ich die Sendung moderiert habe. Mich hat immer sehr berührt, welche Geschichten die Leute zu den Liederwünschen erzählt haben.

Elisabeth als Mutter.
Ich habe mir für meine Amelie gewünscht, dass sie von Anfang an mitbekommt, dass ihre Mama immer für sie da ist. Und, dass sie sich zu dem Menschen entwickeln darf, der sie ist. Amelie ist von Anfang an zu den Sendungen mitgekommen. Sie war auch bei Dancing Stars mit dabei. Ich habe, auch als sie klein war, immer versucht mit ihr abzusprechen, ob sie mitkommt oder nicht: Sie hat oft gesagt: „Kann ich mitkommen? Ich bin ruhig und schlaf halt dann dort ein.“ Aus der total objektiven Sicht der Mutter: Sie ist meine Traumtochter.

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Der 60. Geburtstag.
Ob 60 oder 70 - das sind ja auch nur Zahlen. Innerlich jung bleiben, das ist für mich wichtig. Ich habe noch sehr viel vor. Und irgendwann bin ich dann von selbst eine lustige Alte.

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