Die Experten des Vereins für Konsumenteninformation befragten zunächst den britischen Tee-Multi Twinings, welche Teebeutel in Österreich zum Einsatz kommen. Die Antwort war, dass in Österreich „in erster Linie“ die klassischen Doppelkammer-Teebeutel zu finden seien. Diese bestünden „zum größten Teil“ aus einem Material aus natürlicher, pflanzlicher Zellulose. Es werde jedoch noch ein Bindemittel aus Acrylpolymer beigemischt, um sicherzustellen, dass die pflanzlichen Zellulosefäden auch zusammenhalten. Abschließend hieß es: „Wir von Twinings sind kontinuierlich dabei, die Nachhaltigkeit unserer Produkte zu verbessern. Unter anderem arbeiten wir mit unseren Lieferanten daran, weitere Teebeutel zu entwickeln, die zu 100 Prozent biologisch abbaubar sind. Mit dem Ziel, zukünftig alle unsere Teebeutel ohne Plastik herstellen zu können.“

Österreichs Marktführer Teekanne versichert, dass „95 Prozent der Teebeutel, die wir in Österreich vertreiben, klassische Doppelkammerbeutel sind“. Das Filterpapier, aus dem diese Beutel hergestellt werden, werde aus den Fasern der Faserbanane (Musa textilis) gewonnen, heißt es in der Stellungnahme. Wie schnell der Beutel und seine Bestandteile tatsächlich kompostiert und abgebaut werden, „hängt von den Umgebungsbedingungen ab (Temperatur, Feuchtigkeit, Sauerstoff, Anwesenheit von Bakterien) bzw. davon, wie häufig der Kompost bewegt wird (mechanisch oder durch z.B. Regenwürmer)“. Zusätzlich habe Teekanne auch Pyramidenbeutel aus PLA (Polylactid) im Programm: „Wir verwenden gentechnikfreies PLA, das auf Basis des nachwachsenden Rohstoffs Mais hergestellt wird.“

100 Prozent ist eine Illusion

Bei Sonnentor werden Fasern der Textilbanane (Abacá) und Zellulosefasern aus Holz bzw. Maisstärke für die Pyramidenbeutel verwendet. Im Herbst 2016 erfolgte die Umstellung auf ungebleichtes Papier. Zum Thema Gentechnik heißt es auf der Sonnentor-Homepage: „Wir haben akkreditierte Analyseergebnisse vorliegen, die bestätigen, dass in unserem bei den Pyramidenbeuteln verwendeten Verpackungsmaterial kein GMO-verändertes Material (Genetically Modified Organism) nachgewiesen werden konnte.“ Dennoch könne man nicht zu 100 Prozent garantieren, dass im verwendeten Material für die Pyramidenbeutel ausschließlich GMO-freier Mais enthalten sei, „da laut aktuellen wissenschaftlichen Methoden im fertigen Verpackungsmaterial eine Veränderung nicht mehr zu 100 Prozent bestimmt werden kann“.