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余白
YOHAKU
Schönheit des leeren Raumes: alles weglassen und neu erdenken.

Von der Kunst, sich neu zu Erfinden

Technik-Chef Kiyoshi Fujiwara löscht Wissen, um neues Wissen zu generieren. Und kommt zu ungewöhnlichen Ansätzen: etwa den Wankelmotor in die E-Mobilität zu integrieren.

Es ist ein beeindruckendes Bild: Mazdas Technik-Chef Kiyoshi Fujiwara (oben) sitzt gedankenverloren auf einem Autositz. Rund­herum liegt Technik verstreut, wie auf einer Explosionszeichnung. Fujiwara scheint in sich zu ruhen, seine Kraft zu sammeln. Ein Schlüsselsatz von ihm spielt sich im Gedächtnis ein, der viel über die innere Stärke und das Selbstverständnis der japanischen Marke aussagt und in Dauervideoschleife im Mazda-Hauptquartier in Hiroshima läuft: „Wir mussten das Wissen, das wir haben, zuerst auslöschen.“ Soll heißen: Bevor man sich an ein Projekt wie den neuen Mazda 3 wagte, begann man mit einem weißen Blatt Papier, damit man neue Lösungen findet. Ein Überlebenselixier. Fujiwara wird später im Interview sagen: „Wir haben als große Stärke unsere Ingenieurskunst. Wenn wir uns darauf konzentrieren, können wir auch allein bestehen.“ Wie beim neuen Mazda 3 beschreitet man bis hin zum neuen Skyactiv-X-­Motor eigene Wege. Aber es stehen große Entscheidungen für die Zukunft an, von der Antriebstechnik bis zum autonomen Fahren. Den ersten Schritt in Richtung Elektromobilität wird man bald der Öffentlichkeit präsentieren. In zwei unterschiedlichen Varianten (Eigenentwicklung) wird das erste Elektro-Auto von Mazda vorfahren. Als reines Batteriefahrzeug und in einer zweiten Version mit einem Wankelmotor als Reichweitenverlängerer, der unter dem Kofferraum liegend eingebaut werden soll.