Wer sich an die Achtzigerjahre noch erinnern kann, erlebt derzeit ganz schön viele Déjà-vus: In Europa boomt die Öko-Bewegung, zwischen den USA und dem Iran herrscht Krisenstimmung, und im Fernsehen laufen Serien wie „Das Boot“. Und dann sind da noch die Langhaarigen von „Steel Panther“ – heute zweiter Headliner beim „Rock in Graz“-Festival auf dem Messegelände. Selbst bezeichnen sich die Kalifornier als „die führende Party-Band der Welt“, was man darf, wenn man als Cover-Partie von Bands wie Van Halen, Bon Jovi, Poison angefangen hat und sich seither mit Spaß-Alben wie „Balls Out“ oder „Lower the Bar“ ein internationales, ironie-affines Publikum erspielt hat.
Dass die Hair-Metal-Clowns in Videos, Songtiteln und Bühnenshows ein eher höhlenbärenhaftes Verständnis von Geschlechterrollen (siehe Video oben) zur Schau getragen, gehört da ebenso zum Programm wie Tigerleggings, Schaumfestiger und die Windmaschine, die eigentlich als fünftes Bandmitglied gelistet sein müsste. Nimmt man sie nicht zu ernst, macht der Ulk-Rock der vier jedenfalls ziemlich viel Spaß. Und das Festival Rock in Graz bietet mit den harten Tönen von Headliner Limp Bizkit und Rock-Veteranen wie Guano Apes oder Dog Eat Dog ja sonst genug Drama.