Das Jubelwochenende als Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag der Wiener Staatsoper ist eröffnet: Mit einer Matinee wurde der Feierreigen gestartet, dem sich am Abend die Festpremiere der "Frau ohne Schatten" und am Sonntag ein Open-Air-Konzert anschließen. "Wir betrachten dieses herrliche Haus, die Wiener Staatsoper, als Heimat!", konstatierte Festredner Clemens Hellsberg.

Der einstige Vorstand der Wiener Philharmoniker ist der Oper seit Jahrzehnten eng verbunden und stand mit seiner Ansprache im Zentrum eines morgendlichen Programms, das einen Querschnitt durch die verschiedenen Genres des Hauses am Ring bot. Das Bühnenorchester der Staatsoper unter der Leitung von Frederic Chaslin begleitete die Ensemblemitglieder, während zahlreiche Hausmitarbeiter mittels Zuspielung ihre Verbundenheit mit der Staatsoper bekundeten.

So würdigte auch Hellsberg die verschiedenen Gewerke abseits des Orchesters in seiner Ansprache: "Oper zu spielen bedeutet Aufgehen im Kosmos, den jedes Meisterwerk darstellt. Dies gilt auch in technischer Hinsicht: Wohl ist das Orchester durch seine philharmonische Tätigkeit die bekannteste Gruppe des Hauses - aber nur eine von vielen, die Tag für Tag zum Gelingen des 'Planet Oper' beitragen."Zugleich zollte der 67-Jährige auch den beiden unglücklichen Architekten des Hauses seinen Respekt, hatte sich doch Eduard van der Nüll vor der Eröffnung umgebracht, während sein Partner August Sicard von Sicardsburg zwei Monate später starb. "Es ist ein ehrenvolles Anliegen, am heutigen Tag der beiden Architekten zu gedenken, denen wir den schönsten Bau der Ringstraße verdanken, die Oper, deren Eröffnung sie nicht erlebten."

Applaus für den Direktor

Auch einem weiteren Proponenten des Hauses am Ring streute Hellsberg unter Bezugnahme auf eine anderslautende Aussage des Betroffenen Rosen. An den mit Ende kommender Saison scheidenden, französischen Direktor Dominique Meyer konstatiert er: "Du bist kein Fremder!" - ein Satz, der den längsten Applaus des Morgens erhielt. Und so schloss Hellsberg seine Rede mit einem flammenden Appell: "Fahren wir fort, uns in die Wiener Staatsoper zu versetzen, diesen Gegenstand der Liebe und somit auch der leidenschaftlichen Kritik, der immer unsere Heimat sein wird!"