THE EXPENDABLES 4
Bewertung: **
Neun Jahre ist es her, seit Barney Ross (Sylvester Stallone) und sein Expendables-Team mit den Action-Haudegen der 1980/90er, das letzte Mal die Welt retten mussten. Viel hat sich verändert. Alte Stammspieler wie Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis sind nicht mehr dabei, dafür dürfen nun Frauen mitmischen. Megan Fox spielt CIA-Agentin Gina, die Freundin von Lee Christmas (Jason Statham), Barneys rechter Hand. Der Plot ist gewohnt dünn, ein Nuklearreaktor auf einem Schiff muss abgedreht werden. Bei all den billigen Visual Effects fragt man sich, ob das eine misslungene Hommage an B-Filme ist oder wo das Geld geblieben ist. Fans von Haudrauf-Filmen dürften sich freuen, sonst eher zum Vergessen. (sg)

DIE EINFACHEN DINGE
Bewertung: ***
Vincent und Pierre sind zwei grundverschiedene Männer. Als der dauerquasselnde Workaholic Vincent eine Panne auf einer Bergstraße hat, findet er beim Einsiedler Pierre Unterschlupf. So ganz zufällig ist der Manager nicht in der malerischen Berggegend gelandet, in die sich der ehemalige Meeresbiologe Pierre zurückgezogen hat. Der lockerleichte Film von Éric Besnard („Birnenkuchen mit Lavendel“) setzt voll auf seine beiden Hauptdarsteller Lambert Wilson und Grégory Gadebois. Und auf die Kulisse der Région Auvergne-Rhône-Alpes, die Lust auf Alpinurlaub macht. Die trockenen Schmähs und das ehrliche Drama um Pierres verwitwete Schwägerin Camille (Marie Gillain) plätschern harmlos-nett dahin. (maw)

WEISST DU NOCH?
Bewertung: ****
Regisseur Rainer Kaufmann („Und wer nimmt den Hund?“) und Drehbuchautor Martin Rauhaus gelingt mit „Weißt du noch?“ ein großartiges Kammerspiel übers Leben und Älterwerden, Leiden und Lieben, Erinnern und Loslassen. Das haben sie vor allem den beiden Schauspiel-Ikonen Senta Berger und Günther Maria Halmer zu verdanken. Sie verkörpern voller Hingabe, Grandezza und Selbstironie ein Paar, das im Prozess des gemeinsamen Lebens zwischen Einkaufen, Essen und Pension erstarrt ist und das, was sie einst verband, aus ihrem Alltag verbannt hat. (js) Zur ausführlichen Kritik.

PROJEKT BALLHAUSPLATZ
Bewertung: ***
Es beginnt mit einem legendären ZiB 2-Interview vom 6. Oktober 2021: „Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, warum an jedem Unrecht immer ich schuld sein soll“, sagt Sebastian Kurz zu ORF-Journalist Martin Thür. Polit-Analyst Peter Filzmaier wird später sagen: Wenn die Vorwürfe stimmen, sei Ibiza im Vergleich „eine kleine Insel im Mittelmeer“. Kurt Langbeins Doku „Projekt Ballhausplatz“ startet am 21. September im Kino und verdichtet das türkise System anschaulich. Am 18. Oktober muss sich Kurz vor Gericht verantworten. Die ÖVP war schon bei der Ankündigung erzürnt und wetterte gegen den Filmemacher, den ORF, die Förderer. Eines vorweg: Fürchten muss sich niemand. Der Film basiert auf akribischer Recherche und beinhaltet Interviews mit Wegbegleitern, politischen Konkurrenten, Forscherinnen und Ex-ÖVP-Granden. Kurz und ehemalige Minister wie Gernot Blümel wollten sich nicht äußern. Die Liste der abgesagten Interviews ist lang und wird im Film angeführt. (js)
Zur ausführlichen Kritik.