Alfred Kaiser wurde 1940 in Wien geboren und war in verschiedenen Berufen tätig, bevor er sich dem Film zuwandte. Anfang der 70er-Jahre erstellte er für das Österreichische Filmmuseum eine Filmsammlung über das menschliche Verhalten. 1975 entstand sein erster Film "Ein drittes Reich". Für diese Arbeit montierte Kaiser Bildmaterial der NS-Filmpropaganda zu einem eigenen Film. Aus dem "Abfall" entstand dann zwei Jahre später ein weiterer Dokumentarfilm mit dem bezeichnenden Titel "Noch ein drittes Reich aus seinem Abfall".

Es folgten drei weitere Arbeiten, doch für die letzten beiden Filme fand er keinen Verleih. "Kaiserschnitt - eine Operette" (1977) ist eine Collage von Bild- und Tondokumenten aus der Zeit von 1895 bis 1915, während "Zetteldämmerung" (1979) den unkonventionellen Lyriker und "Zettelpoeten" Christian Ide Hintze in den Mittelpunkt stellt. Für ihn drehte Kaiser das Material selbst.

Er machte ab Beginn der 80er-Jahre keine weiteren Filme, sondern war als Maler, Komponist und Schriftsteller tätig, bis er 1994 im Waldviertel starb. Das Filmmuseum zeigt nun das Gesamtwerk in restaurierter Fassung.